Gewerkschaftsarchiv

Die Sondersammlung zur Gewerkschaftsbewegung mit einem Bestand von etwa 10.000 Bänden umfasst sozialwissenschaftliche Literatur und Gewerkschaftsmaterialien zur Organisationsgeschichte und -politik. Sie wird in Kooperation mit den sozialwissenschaftlichen Instituten der Leibniz Universität Hannover und dem Deutschen Gewerkschaftsbund aufgebaut.

Wie können Sie die Bestände des Gewerkschaftsarchivs nutzen?

Die Literatur ist in der TIB Sozialwissenschaften unter der Systemstelle M zu finden und über das TIB-Portal nachgewiesen und bestellbar.  

Ein Teilbestand der Sammlung, das Gewerkschaftsarchiv mit circa 6.500 Bänden, umfasst nahezu vollständig die Geschäftsberichte, Protokolle, Schriftenreihen, Zeitschriften und Pressemitteilungen der bundesdeutschen Gewerkschaften. Besondere Dokumentationen sind über den Gewerkschaftsaufbau in Niedersachsen von 1945-1948 und in Sachsen-Anhalt von 1989-1994 vorhanden.

Dokumentation zum Aufbau gewerkschaftlicher und betrieblicher Interessenvertretungen in den neuen Bundesländern (1989-1994)

Dieser Aufbauprozess erfolgte im Spannungsfeld verschiedener gewerkschaftlicher, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Interessengruppen, deren Positionen zur Konstituierung von Gewerkschaften und Betriebs- beziehunsweise Personalräten dokumentiert werden. Die Beteiligung der westdeutschen Gewerkschaften wird insbesondere am Beispiel des DGB-Landesbezirks Niedersachsen/Bremen dokumentiert, der im Rahmen des Deutschen Gewerkschaftsbundes für den gewerkschaftlichen Aufbau im neuen Bundesland Sachsen-Anhalt zuständig war. Der Aufbau der Interessenvertretungen erfolgte darüber hinaus parallel zu einem radikalen wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Strukturwandel im Kontext der Herstellung der deutschen Einheit. Die auf diesen Prozess gerichtete Gewerkschaftspolitik wird ebenfalls ausführlich dokumentiert. Beispielhaft wird am Verhalten der Gewerkschaften zu den drei sozioökonomischen Randgruppen, nämlich Frauen, Ausländern und Arbeitslosen, der innergewerkschaftliche Reformprozess beleuchtet.

Die einschlägige Literatur ist in der Datenbank Gewerkschaften und Deutsche Einheit nachgewiesen. Eine Sammlung interner Materialien (unter anderem Interviews) des gewerkschaftlichen Aufbauprozesses vor allem in Sachsen-Anhalt können Sie im Rahmen des wissenschaftlichen Interesses vor Ort nutzen.

Wer hilft weiter?

Dr. Andreas Lütjen

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