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Während in R. Jüttes "Geschichte der alternativen Medizin" (ID 7/97) die Naturheilkunde nur einen Strang der medizinischen Alternativbewegung darstellt, konzentriert sich der Medizinhistoriker Heyll auf eben diese um 1800 entstehende Strömung, verfolgt die ursprünglichen Vorstellungen und Überzeugungen ihrer Protagonisten und deren Heilwege von den Wasseranwendungen über den Licht-&-Luft-Kult bis hin zum Vegetarismus samt ihrem Umbruch im 20. Jahrhundert über die Stationen der Lebensreformbewegung, der zunehmenden Professionalisierung in der von den Nazis instrumentalisierten Biologischen Medizin/"Neuen Deutschen Heilkunde" bis hin zur heutigen Ganzheits- oder Alternativmedizin. Der Autor zeigt akribisch-quellenorientiert den Weg von der ursprünglich arzneilosen, allein der Idee der heilsamen Natur verpflichteten Laienbewegung bis hin zur heutigen Expertenmedizin, welche durch weitgehende Abkehr von den klassischen Verfahren und verstärktem Einsatz von apparativen Methoden keine grundsätzliche Differenz zur wissenschaftlichen Medizin mehr aufweist.