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Corinna Ponto war 20, als ihr Vater am 30.07.1977 von der RAF ermordet wurde, Julia Albrecht 13, als ihre Schwester diese Tat ermöglichte. Die Schwester verschwand und war doch allgegenwärtig auf Fahndungsplakaten, die Eltern "erstarrten innerlich und äußerlich", das Leben zweier Familien war zerstört. Was diese Tat mit den Familien machte (vgl. A. Siemens: "Für die RAF war es das System, für mich der Vater", BA 4/07), darüber schreiben beide Frauen aus naturgemäß sehr unterschiedlicher Perspektive. Ihr Austausch ist ein unschätzbares Dokument zu einer Geschichtsschreibung, die von Mythenbildung, Unwissen und Verschweigen dominiert wird. Fast vergessen die Opfer, im Mittelpunkt stehen die Täter: Theater, Film und Literatur erzählen den Mythos RAF als "Generationenroman". Dass er auch ein "Geheimdienstroman" ist, belegt Corinna Ponto, die intensiv recherchiert hat - schockierend zu lesen die schon frühe Verflechtung bundesdeutscher Terroristen mit der DDR-Stasi. Ein bewegender Titel (bereits "Spiegel"-Bestseller), der in keinem Geschichts-Bestand fehlen sollte. (1) (Heidrun Küster)