AquaTurbo mit Wasser als Kältemittel. Erste Anwendung steht bevor (Deutsch)

Es wird über einen Kaltwassersatz berichtet, bei dem Wasser als Kältemittel, nicht nur als Kälteträger, verwendet wird. Das Verfahren wurde am ILK Dresden entwickelt und von der Firma AquaTurbo-Kältetechnik realisiert. Es handelt sich um eine Kompressionskälteanlage mit Direktkondensation und -verdampfung von R718a (Wasser) in einem speziellen Kreislauf mit zweistufigem Radialverdichter. Bei einem Druck von 6 mbar siedet Wasser schon bei 0 Grad C. In diesem Kreislauf wird Wasser im Verdampfer auf geringen Druck entspannt, wobei ein Teil als Kältemittel verdampft und das verbleibende Wasser abgekühlt wird. Dieses Wasser verläßt den Verdampfer mit der gewünschten Kaltwassertemperatur. Der Turboverdichter saugt den Kältemitteldampf ab und verdichtet ihn. Durch direkten Kontakt mit Kühlwasser wird der Dampf im Kondensator verflüssigt. Dabei geht die freiwerdende Kondensationswärme an das Kühlwasser. Drei Baugrößen decken einen Leistungsbereich von 500 bis 800 kW bei 8 Grad C Kaltwassertemperatur ab. Die Wirtschaftlichkeit soll mit der von Ammoniakanlagen vergleichbar sein. Für das Verfahren ist ein Druckverhältnis von 4 bis 5 erforderlich. Das Verdichterlaufrad besteht aus Kohlefaserverbundwerkstoff, hat ein Meter Durchmesser und erlaubt Umfangsgeschwindigkeiten bis 600 m/s. Der Volumenstrom beträgt 170000 m³/h. Der Mittelfrequenz-Antriebsmotor ist bis 10000 U/min stufenlos regelbar.