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Eine nachhaltige Energieversorgung mit Energiepflanzen dient zwar dem Umwelt- und Klimaschutz, wirft aber auch selbst ökologische Fragen auf. Am Beispiel der Verbrennung von Triticale, einer Kreuzung zwischen Weizen und Roggen, wird ein Teilaspekt zur Abschätzung ökologischer Nachhaltigkeitsaspekte verdeutlicht: die Emission von Ammoniak und Stickstoffoxide. Rechnet man dieses Beispiel mit für deutsche Verhältnisse repräsentativen Zahlen durch, erweist sich die Wärmeversorgung mit Triticale als nicht umweltverträglich. Dies liegt u.a. daran, daß stickstoffhaltige Emissionen in Deutschland die Waldökosysteme bereits übermäßig belasten. Triticale enthält überdies vergleichsweise viel Stickstoff, die bei der Verbrennung freigesetzt wird. Nachhaltiges Wirtschaften aus ökologischer Sicht erfordert deshalb zusätzliche Maßnahmen, beispielsweise die Vermeidung eines unnötigen Düngereinsatzes und vor allem die Abgasreinigung im Heizwerk, etwa durch geeignete Katalysatoren. Beim Energiepflanzenanbau entweichen auch Treibhausgase wie Lachgas (N2O) und Methan (CH4), beim Verbrennen von Biomasse entsteht - wie auch beim Verfeuern fossiler Energieträger - Schwefeldioxid (SO2). Die ökologischen Vor- und Nachteile variieren aber sehr stark je nach Energieträger, Art des Landbaus und jeweiligen Standort. So setzt Holz deutlich weniger SO2 frei als fossile Brennstoffe - und weniger NOx als Triticale. Um wirklich umfassende Aussagen zur Nachhaltigkeit zu treffen, müssen also die ökonomischen und sozialen Zielvorgaben betrachtet werden.