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Die Struktur von Molekülen läßt sich durch die Anordnung der Atome sowie den Bindungen zwischen diesen Atomen beschreiben. Bei vielen Molekülen können sich einzelne Teile gegeneinander verdrehen, wobei mehr als einer Position eine energetisch günstige Anordnung auftreten kann. Es entstehen so Konformere ein und desselben Moleküls mit unterschiedlicher räumlicher Anordnung der Atome zueinander. Häufig wird ein Konformer durch Wasserstoffbrückenbindungen stabilisiert. Dabei können Wasserstoffatome mit freien Elektronenpaaren anderer Atome wechselwirken. Diese recht schwachen Bindungen können aber über verschiedene Molekülgruppen hinweg wirken und diese in einer bestimmten räumlichen Anordnung festhalten. Mit leistungsfähigen Rechnern ist es heute möglich, den Einfluß solcher Bindungen zu untersuchen. Die Qualität nimmt jedoch mit wachsender Molekülgröße ab. Es wurden Untersuchungen an Glycol und Dithioglycol vorgenommen. Es zeigte sich, daß im Glycol die Konformere I und II durch Waserstoffbrückenbindungen stabilisiert werden. Das trifft auch auf das Konformer I des Dithioglycols zu, nicht aber auf das Konformer II. Ein interessanter Aspekt sind die Torsionsschwingungen, die um die Drehachsen auftreten können. Dabei werden im Extremfall alte Wasserstoffbrücken gebrochen und neue gebildet. Im Glycol sind die dynamischen Prozesse wesentlich ausgeprägter als im Dithioglycol. Schon bei niedrigen Energien findet eine ständige Umwandlung zwischen den beiden Konformeren statt, was dem Brechen und Bilden von Wasserstoffbrücken entspricht. Beim Dithioglycol sind dazu viel größere Energien erforderlich.