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Erst wenn Solarkraftwerke rund um die Uhr Energie liefern, können sie herkömmliche Stromerzeuger ersetzen. In Südspanien wird seit wenigen Monaten das solarthermische 50-Megawatt-Kraftwerk Andasol I mit Wärmespeicher betrieben. Zwei weitere baugleiche Anlagen gehen bis 2011 in Betrieb. In solarthermischen Kraftwerken wird tagsüber mithilfe des Sonnenlichts eine Flüssigkeit erhitzt, die Wasser in Dampf umwandelt. Dieser treibt einen Turbogenerator an, der Strom erzeugt. Andasol I und andere neue Anlagen sind mit Speichern ausgestattet, die einen Teil der Wärme tagsüber aufnehmen und nachts oder bei bewölktem Himmel abgeben. Die Andasol-Anlagen verfügen über zwei Speicher, in denen 57000 Tonnen flüssiges Nitritsalz auf bis zu 400 Grad C aufgeheizt werden. Um die gespeicherte Wärme nachts in Strom umzuwandeln, wird eine Flüssigkeit durch das Salz geleitet, die sich erhitzt und Dampf erzeugt, der den Turbogenerator antreibt. Salzspeicher dürfen jedoch nicht unter 240 Grad C abkühlen, da das Salz fest wird und die Anlage irreparabel zerstört ist. Gemeinsam entwickeln nun der Baukonzern Züblin und das Institut für Technische Thermodynamik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) einen Wärmespeicher aus Beton, in dem das erhitzte Wasser durch einen Betonklotz geleitet wird, durch den später Wasser geleitet wird, um die Wärme auszukoppeln. Das Interesse an Wärmespeichern ist groß. Allein in Spanien sind 17 solarthermische 50-MW-Kraftwerke im Bau, hinzu kommen Anlagen in Ägypten, Abu Dhabi und andere, die in Nordafrika, dem Nahen Osten und den USA geplant sind. Salzspeicher kosten bis zu 50 Millionen Euro, die neuen Betonspeicher sollen deutlich höhere Temperaturen als die heute üblichen 400 Grad erlauben. Im Vergleich zu den herkömmlichen Wärmespeichern ist das neue System erheblich kleiner, billiger und hat geringere Energieverluste.