Neuartige kryochirurgische Applikatoren - Vorklinische Untersuchungen zur Testung der thermodynamischen Eigenschaften (Deutsch)

Kryochirurgische Behandlungen von Tumoren im Kieferknochenbereich sind besonders kompliziert. Das resultiert daraus, daß das Anbringen von Kühlflächen, die einen guten thermischen Kontakt zum Knochengewebe zustande bringen sollen, mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden ist. Die derzeitige Praxis ist, daß mi der sogenannten Schlauchwickelmethode das zu behandelnde Knochenareal mit einem Stickstoff führenden Kunststoffschlauch umschlungen wird. Die Problematik war Anlaß, eine neue Systemvariante zu entwickeln. Bei dem 12 mm - Kryoanpreßkryoapplikator mit glatter Oberfläche wird im Bereich von 0 Grad C bis -40 Grad C eine mittlere Gefriergeschwindigkeit von 125 K/min bis in eine Gewebetiefe von 3,2 mm sicher erreicht. Das Schichttemperaturniveau läßt sich bei Einsatz von z. B. Sintermetall auf weitere 20 % senken. Die Untersuchungen zur Kühlung des Kieferknochens wurden zunächst in der Richtung durchgeführt, daß unterschiedliche Schlauchkonfigurationen auf ihre Wirksamkeit getestet wurden. In Weiterführung wurden einfache Kühltaschen bzw. Kühlkammern untersucht. Diese Untersuchungen erwiesen sich als sehr kompliziert. Der Grund hierfür ist, daß die Unebenheiten des Kieferknochens eine gute thermische Kontaktierung erschweren. Die bisherigen Untersuchungen lieferten Ergebnisse, bei denen Temperaturen zwischen -100 Grad C bis -140 Grad C lagen. Mit verbesserten Kühlkammern konnten Temperaturen bis -160 Grad C und mittlere Gefriergeschwindigkeiten von ca. 150 K/min an der Knochenoberfläche erreicht werden.