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Der vorliegende Forschungsbericht in diesem Heft beinhaltet die wissenschaftlichen Hintergründe zu verschiedenen Herleitungen modifizierter Teilsicherheitsbeiwerte, insbesondere der im DBV-(Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein e.V.)-Merkblatt "Modifizierte Teilsicherheitsbeiwerte für Stahlbetonbauteile" ausgewiesenen Teilsicherheitsbeiwerte zur Nachrechnung bestehender Tragwerke aus Beton und Stahlbeton. Um das risikobasierte Sicherheitskonzept der aktuellen Normengeneration (Eurocodes) zu erläutern, werden nach einer Einführung in die Problematik zunächst die Zusammenhänge und Hintergründe des semiprobabilistischen Nachweisverfahrens beschrieben. Im Anschluss daran werden nationale und internationale Regelwerke und Berichte vorgestellt, die Angaben zum Umgang mit bestehender Bausubstanz beinhalten. Mit dieser Zusammenstellung wird ein Überblick über den momentanen Sachstand gegeben und weiterhin das Erfordernis zusätzlicher Regelungen für das Bauen im Bestand verdeutlicht. Auf Basis des aktuellen Sicherheitskonzeptes nach Eurocode DIN EN 1990 werden im weiteren Verlauf Möglichkeiten zur Absenkung des Zielzuverlässigkeitsindexes β aufgezeigt, die zur Empfehlung eines im Vergleich zur Erstellung von Neubauten reduzierten Zielzuverlässigkeitsindexes von βBIB = 3,2 zur Nachrechnung bestehender Tragwerke führen. Darauf aufbauend werden unterschiedliche Möglichkeiten zur Herleitung modifizierter Teilsicherheitsbeiwerte unter Berücksichtigung der in den Eurocodes diesbezüglich enthaltenen Zusammenhänge aufgeführt und diskutiert. Die hierbei genannten Aspekte sind vornehmlich auf zusätzliche Informationen auf Basis einer qualifizierten Bestandsaufnahme zurückzuführen und betreffen primär die Widerstandsseite, indem die dem Sicherheitskonzept zugrunde liegenden Unsicherheitsfaktoren und Variationskoeffizienten der Werkstoffe an die spezifischen Gegebenheiten von Bestandstragwerken angepasst werden. Für den Werkstoff Beton kann der Umrechnungsbeiwert entfallen, wenn die Festigkeit am Tragwerk bestimmt wird.