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Aufgrund des starken Einflusses der Dichte und der Legierungsbestandteile auf die mechanischen Eigenschaften von Präzisionsteilen aus Sinterstahl, ist eine Untersuchung neuer Konzepte zur Erhöhung der Dichte und zum Einbringen kostengünstiger Legierungselemente von hohem Interesse. Ziel des Projektes war es somit, geeignete Legierungstechniken zum Einsatz dieser Elemente zu entwickeln. Für das Erreichen höherer Bauteildichten wurde sowohl das Verfahren des Einfachpressens/Einfachsinterns als auch des Doppelpressens/Doppelsinterns verfolgt. Für beide Herstellungsrouten wurde die Methode des Warmpressens angewendet. Der Einfluss des Erhöhens der Temperatur wurde sowohl für das Doppelpressen/Doppelsintern sowie den Kalibrierprozess untersucht. Für das Einbringen kostengünstiger Legierungsbestandteile wurde die Masteralloytechnik verwendet. Weiterhin wurden Untersuchungen zur Mikrolegierungstechnik durchgeführt. Außerdem wurden die Verfahren des Sinterhärtens, Abschreckens und Anlassens untersucht. Zusätzlich wurden Oberflächenhärtungen durchgeführt. Die Arbeiten zeigen, dass sich durch Anwendung alternativer Herstellungsrouten erhebliche Verbesserungen der Dichtewerte und somit der mechanischen Eigenschaften ergeben. Welche Prozessroute zu bestmöglichen Eigenschaften führt, ist dabei abhängig von der jeweiligen Legierungszusammensetzung. Für alle Legierungen konnte eine Steigerung der Eigenschaften durch das Erhöhen des Press- und Kalibrierdruckes sowie der Press- und Sintertemperatur festgestellt werden. Weiterhin ist für das Erhöhen der Temperatur beim Pressvorgang auf 200 °C eine vergleichbare Steigerung der Dichte, Zugfestigkeit und Dehnung erkennbar, wie sie durch erhöhten Pressdruck von 600 MPa auf 800 MPa erreicht wird. Das Erhöhen der Kalibriertemperatur führt entgegen der Erwartungen zu keiner weiteren Eigenschaftsverbesserung. Mit Hilfe des Doppelpressen/Doppelsinterverfahrens kommt es v. a. in Verbindung mit erhöhter Temperatur im zweiten Pressvorgang zu einer deutlichen Steigerung der Dichte und damit der mechanischen Eigenschaften. Durch Kombination des DP/DSVerfahrens mit erhöhter Sintertemperatur kann v. a. eine erhebliche Verbesserung der Dehnungswerte erzielt werden. Es ist möglich, kostengünstige Legierungselemente wie Mn, Cr und Si mittels der Masteralloytechnik für die Pulvermetallurgie nutzbar zu machen. Der Einsatz von MA-Systemen führt bei Verwendung einer geeigneten Sinteratmosphäre zur schnellen Homogenisierung der Legierungsbestandteile. Weiterhin wurde festgestellt, dass ein Abdampfen der Legierungsträger durch den Einsatz von MA-Systemen reduziert werden konnte. Dadurch war es möglich, die mechanischen Eigenschaften deutlich zu steigern.