In einer quellengestützten, sehr lesbar formulierten Studie zwischen Geschichtsschreibung und Volkskunde untersucht die amerikanische Historikerin den Zusammenhang zwischen Kriegsfolgen und spiritistischen Auswüchsen zu Beginn der 1950er-Jahre. Im Mittelpunkt stehen der charismatische, Menschenmassen anziehende Wunderheiler B. Gröning (dem heute noch Freundeskreise huldigen), der Hexenbanner W. Eberling und der Lehrer J. Kruse, der einen Kreuzzug gegen den Aberglauben führte. In sehr anschaulichen, mit vielen lokalen Beispielen gespickten Beschreibungen und Analysen bettet die Autorin den auffällig präsenten Spiritismus jener Jahre in den Zeitkontext ein: in die schwer zu bewältigende Gemengelage von Nachkriegselend, Gewissensnot und verdrängter Schuld, die Menschen massenhaft in physische Leiden und Heilserwartungen flüchten liess. Textabbildungen, Personen- und Ortsregister. Literatur in den Anmerkungen. - Die exemplarische Studie über die Wechselwirkung zwischen gesellschaftlicher Krise und spiritistischer Anfälligkeit, die einen aktuellen Zeitnerv trifft, ist breit einsetzbar. (2) Engelbrecht Boese
22 x 14 cm Illustrationen Erworben aus Studienqualitätsmitteln Literaturverzeichnis: Seite 359-416 Langzeitarchivierung durch Württembergische Landesbibliothek Langzeitarchivierung durch Universitätsbibliothek Freiburg