Zu diesem lizenzpflichtigen Artikel gibt es eine Open Access Version, die kostenlos und ohne Lizenzbeschränkung gelesen werden kann. Die Open Access Version kann inhaltlich von der lizenzpflichtigen Version abweichen.
Preisinformation
Bitte wählen Sie ihr Lieferland und ihre Kundengruppe
Rez.: Wie zuletzt in "Alte Freunde" (BA 11/04) schildert Rafael Chirbes ein Spanien, dessen gesellschaftliche Werte im Niedergang begriffen sind. Wieder geht es um eine Gruppe meist arrivierter Menschen, diesmal vor allem verwandtschaftlich verbunden, die meistens in ihrer Karriere erfolgreich waren wie der mit allen Wassern gewaschene Bauunternehmer Rubèn, der die Gunst der Stunde nutzte, um skrupellos Reichtümer anzuhäufen. Gerade ist sein Bruder Matìas gestorben, der seine revolutionäre Begeisterung zwar längst eingebüßt, aber in der alternativen Landwirtschaft eine neue Aufgabe gefunden hatte. Um sie herum kreisen Familienangehörige, Freunde und Handlanger, die ein ernüchterndes Bild des heutigen Spanien abgeben, korrupt, egozentrisch und unfähig, den ethischen und ökologischen Herausforderungen der Zeit gerecht zu werden. Der in Spanien viel gelobte und ausgezeichnete Roman ist ein eher düsteres Meisterwerk, das dem Leser einiges abverlangt. Eher für größere Bibliotheken. (Dietmar Adam)