Die Literaturkritikerin Sigrid Löffler, in den 1990er-Jahren vor allem durch das "Literarische Quartett" bekannt geworden, hat sich mit diesem Buch ein ehrgeiziges Ziel gesteckt. Sie will die in den letzten 6 Jahrzehnten weltweit entstandene Migrationsliteratur literaturgeschichtlich aufarbeiten und ihre bedeutendsten Vertreter dem deutschsprachigen Lesepublikum nahebringen. Löffler setzt bei den ersten Einwanderungswellen nach England ab 1947 an, die London nach und nach in eine multi-ethnische Stadt verwandelten. In weiteren Kapiteln skizziert sie dann die wichtigsten Herkunftsländer und Ankunftsstädte der Migranten und stellt 50 ausgewählte Autoren vor, deren Bücher auf Deutsch vorliegen. Löffler beginnt ihre Überblicksdarstellung schwungvoll und farbig, verliert sich dann aber mehr und mehr in blossen Inhaltsbeschreibungen und trockenen Aufzählungen. Größtes Manko des Bandes ist allerdings die Begrenzung auf den englischen Sprachraum und damit auch die Aussparung der französischen und vor allem der deutschsprachigen Migrationsliteratur