In lebendiger, leicht verständlicher Sprache stellt der britische Historiker die gesellschaftlichen Veränderungen und Akteure dar, die in den letzten 10 Jahrhunderten die westeuropäische Geschichte am stärksten verändert und geprägt haben. Rezension: Unlängst noch mit einem Reiseführer "Im Mittelalter" unterwegs (2014), hat der Autor populärwissenschaftlicher Geschichtssachbücher seinen Radius nun auf die Geschichte Westeuropas erweitert. Für 10 Jahrhunderte (11.-20. Jh) stellt Mortimer die am stärksten nachwirkenden gesellschaftlichen Veränderungen ihrer Zeit dar, fasst das jeweils am Kapitelschluss einprägsam zusammen und benennt noch kurz die massgeblichen Akteure des Wandels. Veränderungen sind etwa im 17. Jahrhundert die "medizinische Revolution", der "Aufstieg der Mittelschicht" und die "Besiedlung der Welt", Akteure waren Galileo, Newton und Locke. In auflockernder, zuweilen etwas übertriebener Zwiesprache mit dem Leser hat der Mittelalterspezialist eine Fülle von Themen zusammengepackt, über deren Gewichtung im Einzelnen sicher zu streiten ist, die in dieser eigenwilligen Fokussierung auf Verbindungen und historische Nachhaltigkeit aber auf lebendige, anspruchsvoll anregende Weise Kenntnisse vermitteln und zugleich bewusst machen, wie sehr die Geschichte unsere Gegenwart prägt. Literatur in den Anmerkungen, Register nur für Personen. (2)