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Obwohl sich in der deutschen Wirtschaft infolge des Geburtenrückgangs und der langen Ausbildungszeiten gegenwärtig bereits ein deutlicher Fachkräftemangel abzeichnet, konnte bislang das soziodemografisch bedenkliche Frühverrentungsphänomen nicht im notwendigen Maße gestoppt werden. Fälschlicherweise werden ältere Arbeitnehmer häufig von vorneherein in eine Gruppe mit geminderter Leistungsfähigkeit eingeordnet und mit den Vorurteilen konfrontiert, ständig krank zu sein, ihre körperliche und geistige Leistungsfähigkeit einzubüßen, konservativ am Veralteten festzuhalten und gegen Neuerungen eingestellt zu sein. Dieses Defizit-Modell vom älteren Arbeitnehmer ist wissenschaftlich nicht tragfähig. Wie der Beitrag zeigt, ist aus arbeits- und sozialmedizinischer Sicht auch der ältere Arbeitnehmer den heutigen Anforderungen der modernen Arbeitswelt - ohne Gefahr einer krankmachenden Überforderung - gewachsen. Es wird auf den Altersaufbau der Bevölkerung Deutschlands, auf die durchschnittlich weitere Lebenserwartung, auf die Leistungsfähigkeit und die Vitalität älterer Arbeitnehmer eingegangen. Es werden spezielle altersphysiologische und alterspsychologische Veränderungen beschrieben und erläutert.