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Eine gängige Unterteilung der Bahnhistorie ist die Unterteilung in Epochen (sechs Zeitabschnitte, definiert anhand gesellschaftlicher und technisch-betrieblicher Kriterien). Der Beitrag stellt eine alternative Periodisierung vor, die sich ausschließlich an der Organisationsform der Eisenbahnunternehmen orientiert. Daraus offenbart sich ein periodisches Muster aus Staatsbahnzeiten und Privatisierungstendenzen, ein Oszillieren zwischen Freihandel und Protektorismus, liberalen und linken Ideen. Die mögliche Epocheneinteilung wäre damit: Ursprüngliche Privatbahnzeit (1835-1875), Staatsbahnzeit (1875-1921), Privatisierungstendenz (1921-1937), Staatsbahnzeit (1937-1993), Privatisierungstendenz (ab 1994), zuletzt (mit Fragezeichen versehen) die Dritte Staatsbahnzeit (Aufkauf privater Konkurrenten durch europäische Staatsbahnen ab ca. 2005). Eng verbunden sind als Wendemarke zu sehen die Erste Depression (Gründerkrise ab 1873), die Zweite Depression (Weltwirtschaftskrise ab 1929) und Dritte Depression (Dotcom-Krise ab 2011, Finanzmarktkrise ab 2008). Thema des Beitrages, der als "Versuch" und Anregung verstanden sein will, sind die möglichen Auswirkungen langer Wellen auf die Eisenbahngeschichte, jedoch räumt der Autor ein, dass die Wellentheorien umstritten sind und dass die Theorie in einer Periode nicht zutrifft, nämlich im "Wirtschaftswunder" nach dem Zweiten Weltkrieg ca. 1950-1975, wo es trotz des Aufschwungs keine Tendenz gegeben hat, die Deutsche Bundesbahn zu privatisieren.