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Zu unterscheiden ist zwischen zwei Varianten, dem indirekten Mikrowellenschweißen unter Verwendung eines auf hohen dielektrischen Verlust modifizierten Schweißzusatzes und dem direkten Mikrowellenschweißen, welches nur auf polare Thermoplaste anwendbar ist. Durchgeführt wurden grundlagen- und anwendungsorientierten Untersuchungen zu beiden Verfahrensvarianten. Mit dielektrischen Messungen als Funktion der Temperatur und der Frequenz an ungefüllten und auf dielektrischen Verlust modifizierten Thermoplasten wird die zur Erwärmung führende Wechselwirkung zwischen Mikrowellen und Thermoplasten untersucht. Eine mathematische Modellierung des temperaturabhängigen dielektrischen Verlustes der gemessenen Thermoplaste dient zur Berechnung von Mikrowellenerwärmungskurven und zur Simulation des Erwärmungsprozesses beim indirekten Mikrowellenschweißen. Für das indirekte Mikrowellenschweißen werden am Beispiel des Schweißens von thermoplastischen Faserverbundwerkstoffen die Eignung verschiedener auf dielektrischen Verlust modifizierter Thermoplaste als Schweißzusätze und die erzielbaren Scherfestigkeiten bei einfach überlappter Schweißgeometrie untersucht. Zum direkten Mikrowellenschweißen beschreibt die Arbeit aufbauend auf Grundlagenversuche zur Machbarkeit eine Prototypanlage zum direkten Mikrowellenstumpfschweißen von PVDF-Rohren. Zum indirekten Mikrowellenschweißen wurden Schweißversuche mit glasfaserverstärkten thermoplastischen Faserverbundwerkstoffen mit PP- bzw. PA6-Matrix in einfach überlappter Geometrie durchgeführt. Die Untersuchung der Eignung verschiedener ruß- und polyanilinmodifizierter Compounds als Schweißzusätze für das indirekte Mikrowellenschweißen ergab, dass je nach Füllstofftyp bei geringen Gehalten nicht alle Compounds für das Schweißen in einer Multi-Mode-Kavität geeignet sind. Die erzielten Scherfestigkeiten der Schweißverbindungen liegen sowohl für das PP- als auch für das PA6-Laminat im Bereich der interlaminaren Scherfestigkeit der Laminate selber. Erste Versuche zum direkten Mikrowellenschweißen mit einer instrumentierten Single-Mode-Mikrowellenanlage belegen die Machbarkeit und zeigen eine Möglichkeit für eine Online-Steuerung ohne aufwendige Temperaturerfassung auf.