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Die Weltwirtschaft belebt sich, die Exporte steigen, die deutsche Konjunktur kommt in Fahrt, doch die Wachstumsdynamik bleibt zu schwach für eine durchgreifende Besserung auf dem Arbeitsmarkt. Der Reformdruck auf die Politik nimmt weiter zu. Schon im Jahr 1998 bildete Deutschland mit einer Wachstumsrate von 1,5 % zusammen mit Italien das Schlußlicht in der Europäischen Union. Die weltweite Wachstumsdelle im Gefolge der Asienkrise hat die exportabhängige deutsche Wirtschaft besonders hart getroffen. Doch mit der Belebung der weltweiten Konjunktur seit Beginn des Jahres 1999 haben auch die Exporte wieder zu alter Stärke zurückgefunden, seit Januar legten sie um 7 % zu. Die Aussichten, dass sich der Aufschwung im Jahr 2000 fortsetzen wird, sind günstig. Die Auftragseingänge im verarbeitenden Gewerbe lagen zum Ende des Jahres 1999 um 10 % über ihrem Stand vom Jahresanfang. Von der Belebung der Exporte wird auch die Binnennachfrage profitieren. Bei steigender Produktion und Kapazitätsauslastung werden die Unternehmen zusätzliche Arbeitskräfte benötigen und ihre Investitionen ausweiten. Eine Stütze für die Investitionen ist die Geldpolitik. In Deutschland sind für 86 % der Unternehmer niedrigere Steuern notwendig, damit die Wirtschaft wieder flottgemacht werden kann. Auch die Reformen der Sozialversicherungen, moderate Lohnsteigerungen und die Konsolidierung des Staatshaushaltes halten die deutschen Unternehmen für erforderlich. Die fehlenden Reformen in Deutschland scheinen mittlerweile auch die Akteure an den Finanzmärkten alarmiert zu haben. Über die deutsche Wirtschaftspolitik geht eine enttäuschende Wirkung aus. In Deutschland kletterten in den 1990er Jahren die Staatsausgaben, die Abgabenbelastung und die Arbeitslosenquote auf historische Rekorde. Der Wechselkurs des Euro rutschte Anfang Dezember 1999 unter die Parität zum US-Dollar.