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Versuche an Schneckengetrieben mit unterschiedlichen Werkstoff-Schmierstoff-Paarungen unter verschiedensten Betriebsbedingungen ergaben, dass die Werkstoffpaarung vergütete Schnecke aus 42CrMo4V und Rad aus Sphäroguss GGG-40 bei Verwendung eines hochfresstragfähigen Schmierstoffs auf Polyglykolbasis Drehmomente schadensfrei übertragen kann, die über den maßgeblichen Tragfähigkeitsgrenzen der herkömmlichen Paarung mit einsatzgehärteter Schnecke und Bronzerad liegen. Durch Optimierung der Schneckenhärte und mit Hilfe von Flankenrücknahmen am Schneckenrad konnte eine erhebliche Tragfähigkeitssteigerung bei Stahl-Eisen-Werkstoffpaarungen erzielt werden. Es zeigte sich, dass vor allem bei hohen Antriebsdrehzahlen die bisher als maßgeblich betrachtete Schadensart Fressen hinter andere Schadensformen zurücktritt. Gleichzeitig zeichnet sich die Werkstoffpaarung durch äußerst niedrige Verschleißraten sowie durch geringes Grübchenwachstum im Dauertest aus. Der hinsichtlich Fressen besonders kritische Start eines neuen Radsatzes kann mit einer Phosphatbeschichtung des Schneckenrades so weit verbessert werden, dass bei sorgfältiger Tragbildeinstellung auf einen Einlauf verzichtet werden kann. Bei niedrigen Drehzahlen ist die Fresstragfähigkeit, bei hohen Drehzahlen die Grübchentragfähigkeit entscheidendes Auslegungskriterium. Für Getriebe mit verhältnismäßig kurzen Laufzeiten stellt immer Fressen die maßgebliche Tragfähigkeitsgrenze dar. Für die Berechnung der Fresstragfähigkeit wird ein vereinfachtes Verfahren auf Basis der Integraltemperaturmethode vorgestellt. Zu diesem Zweck wurden ausführliche Betrachtungen zur Elastohydrodynamik angestellt, die, zusammen mit Reibungszahlmessungen an einem Scheiben-Prüfstand, in einem Rechenverfahren mündeten, mit dem lokale Reibungszahlen von Schneckengetrieben bestimmt werden können. Als Schadenskriterium für die Grübchentragfähigkeit wurde eine kritische Flankenschädigung eingeführt, die mit Hilfe des Fresskriteriums bestimmt wird. Die Grübchenentwicklung selbst lässt sich auf Basis der Versuchsergebnisse nicht vorhersagen.