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In dem 1975 errichteten Müllheizkraftwerk Göppingen wurde die zweilinige Altanlage durch eine komplett modernisierte einlinige Anlage ersetzt. Dabei wurde der Dampferzeuger und die Rauchgasreinigung mit Nebenanlagen neu errichtet. Nach nur etwa drei Monaten Betriebszeit wurden Schäden an den mit Platten ausgekleideten Seitenwänden des Feuerraums entdeckt. Untersuchungen zeigten, daß die massiven Materialabträge auf einen Angriff niedrigviskoser Schlacken zurückzuführen sind. Weiter wurde festgestellt, daß die maximal zulässigen Oberflächentemperaturen von 1150 Grad Cel mit den tatsächlichen Temperaturen von 1400 Grad Cel überschritten wurden. Es wurde eine Rauchgastemperatur im Feuerraum von bis zu 1777 Grad Cel errechnet. Als Ursache wurden die erhöhten Müllheizwerte identifiziert. Die Höhe der Feuerraumtemperatur wird auch von der Bauform des Feuerraums beeinflußt. Aufgrund einer verbesserten Mülllogistik und eines stärkeren Mischens des Mülls werden diese extremen Spitzen nicht mehr erreicht. Um einen hohen Wärmedurchgang durch die Auskleidung auch nach einer längeren Betriebszeit sicherzustellen, wurde ein neues System eingesetzt: Auftragsschweißen von IN 625 und Bestampfung mit einer SiC-Masse. Desweiteren wird ein neuartiges Plattensystem getestet. Als Maßnahmen gegen Hochtemperaturkorrosion im 1. Kesselzug wurden die Rohrwände ebenfalls mit einer Bestampfung mit einer wärmeleitfähigen SiC-Masse, Auftragsschweißen mit IN 626 und Plasmaspritzen geschützt. Aussagen über die Standzeiten können zur Zeit noch nicht gemacht werden.