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Die Konstruktionsbionik gliedert sich in Material- und Werkstoffbionik, Gerätebionik, Bionische Robotik und Prothetik und steht für die Analyse und den Vergleich von Konstruktionselementen und Mechanismen aus den Bereichen der biologischen und technischen Welt. Es wird herausgearbeitet, wie die Konstruktionselemente zu funktionierenden Gesamtkonstruktionen zusammenspielen. Doch hat die belebte Welt sehr viel stärker als die Technik zu integrativen Konstruktionen geführt, bei denen die Einzelelemente oft eine Mehrzahl von Aufgaben zu erfüllen haben. Dabei spielen auch unkonventionelle Materialeigenschaften wie z. B. partiell unterschiedliche Elastizitäten eine Rolle. Gerade im Hinblick auf technische Konstruktionen ist der Gesichtspunkt der besseren integrativen Abstimmung von Einzelkomponenten für Mehrzweckaufgaben bedeutsam. Die Haut des Haifischs hat in Strömungsrichtung mikroskopisch kleine Rillen. Durch diese Rillen werden kleinste Turbulenzen in der Grenzschicht erzeugt, die einen geringeren Strömungswiderstand besitzen. Diese Erkenntnis wird genutzt, indem Bootskörper mit einer haifischhautähnlichen Folie (Rillenfolie) beklebt werden. Forscher sind dabei, selbstreinigende mikrostrukturierte Kunststoffoberflächen nach dem so genannten 'Lotusblumen-Effekt' zu entwickeln. Die Antischmutzwirkung beruht auf der Mikrostruktur und der hydrophoben Oberfläche. Die Zugfestigkeit von Spinnenseide ist hinsichtlich ihrer relativen Massenfestigkeit 5-mal höher als Stahl. Obwohl zum Zerreißen eines Seidenfadens weniger Kraftaufwand erforderlich ist als für Kevlargarn, ist die Seide wesentlich dehnungsfähiger. Auf Grund ihrer Dehnbarkeit kann die Seide enorme Energiemengen absorbieren, bevor ihr Faden reißt. Die 'geodätische Kuppel' ist eine von der Natur inspirierte Architektur, deren Stabilität mit der Größe zunimmt und die in Bezug auf Volumen, Gewicht und Materialaufwand als optimal gilt. Nach den Erkenntnissen aus dem 'konstruktiven' Aufbau der Flügel verschiedener Käferarten werden heute neue Faserverbundwerkstoffe entwickelt. Große Schiffe besitzen einen so genannten Wulstbug mit erheblich verringertem Strömungswiderstand, der der Form einer Delfinnase nachempfunden ist.