Zu diesem lizenzpflichtigen Artikel gibt es eine Open Access Version, die kostenlos und ohne Lizenzbeschränkung gelesen werden kann. Die Open Access Version kann inhaltlich von der lizenzpflichtigen Version abweichen.
Preisinformation
Bitte wählen Sie ihr Lieferland und ihre Kundengruppe
Der Beitrag stellt die umfangreiche Produktion von Tiegelstahl im Fergana-Becken (Fergana-Prozeß) im östlichen Usbekistan während des 9. bis 12. Jahrhunderts nach Christi vor und behandelt die zugrundeliegende Metallurgie anhand von archäologischen Funden und Analysen. Der für die Stahlherstellung verwendete Standard-Tiegel wird rekonstruiert und festgestellt, daß es sich bei diesem Verfahren wahrscheinlich um ein zweites Schmelzen von nur wenig verdichteten Rennofen-Luppen mit einem maximalen Schlackegehalt von 20 % nach einer traditionellen Eisenverhüttung im Rennofen handelt. Eine Betrachtung des weiteren wirtschafts-geographischen Umfeldes, in dem sich der Prozeß entwickelte, zeigt die enge Einbindung in und Optimierung auf ein komplexes überregionales Netzwerk von Rohstoffversorgung, Wertschöpfung und weitreichendem Handel. Offen sind noch Fragen der zeitlichen und räumlichen Entwicklung und Verbreitung des Prozesses sowie Details der Schlackenbildung im Tiegel. Hierzu laufen noch Forschungsarbeiten. (VDEh)