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Die Lebensdauer von Werkzeugen wird im Wesentlichen durch die thermische Ermüdung und durch das Kurzzeitkriechen begrenzt. Größe und Verteilung von eutektischen und primären Karbiden im Gefüge von Schnellarbeitsstählen (HSS) beeinflussen den Kriechwiderstand sowie die Duktilität im Temperaturbereich der Halbwarmumformung von Stahl. Untersucht wurde der Einfluß des Karbidgehaltes, des Legierungeselementes Kobalt sowie der Einfluß folgender Karbidmorphologien (je nach Herstellungsmethode) im Schnellarbeitsstahl HS 6-5-3 im Temperaturbereich von 600 bis 650 Grad C: 1. Gußwerkstoff (G) mit einem Partikelnetzwerk, 2. geschmiedetes Material (U) mit zeilenförmiger Partikelverteilung und 3. ein pulvermetallurgisch hergestellter Stahl (PM) mit gleichmäßig verteilten kugelförmigen Karbiden. Eine Erhöhung des Karbidgehaltes im PM-Werkstoff um 60 % zeigt eine nur geringe Wirkung auf den Kriechwiderstand. Dagegen nimmt der Kriechwiderstand in der Reihenfolge PM --> U --> G zu. Ein Kobaltzusatz bewirkt bei geringer Prüfspannung eine Erhöhung des Kriechwiderstandes. Die beste Zeitstandfestigkeit wurde aufgrund der optimalen Kombination von niedriger Dehnrate und ausreichender Bruchdehnung beim geschmiedeten Werkstoff HS 6-5-3 ermittelt. Eine numerische Simulation mit dem zweidimensionalen Finite-Element-Programm CRACKAN läßt Teilschritte erkennen, die experimentell nicht zugänglich sind.