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Um das hydromechanische Umformen wirtschaftlich anwenden zu können, müssen seine Potenziale voll ausgeschöpft werden. Für die Blech verarbeitende Industrie scheint das hydromechanische Umformen (HMU) eines der geeignetsten Verfahren zu sein, um flexibel kleine Losgrößen auf preiswerten Fertigungssystemen in hoher Qualität herzustellen. Das HMU gehört ebenso wie das Innenhochdruck-Umformen (IHU) zur Verfahrensgruppe der wirkmedienbasierten Fertigungsverfahren. Beim HMU formt ein Formstempel die zwischen Niederhalter und Ziehring flüssigkeitsdicht eingespannt Platine gegen das mit Druck beaufschlagte Fluid um. Bei Bauteilgeometrien mit großer Ziehtiefe ermöglicht das beim hydromechanischen Umformen erreichbare höhere Ziehverhältnis in einem Zug eine Reduzierung der Ziehstufen und spart somit Werkzeugkosten. Das zweite Anwendungsgebiet sind großflächige, schwach bombierte Ziehteile. Dies sind Teile im Sichtbereich der Autos. HMU ermöglicht ein gleichmäßige Formänderungsverteilung sowie große Dehnungen und daraus resultierend eine hohe Beulfestigkeit. Im Vergleich zum Tiefziehen ergibt sich eine verbesserte Oberflächenqualität. Eine reduzierte Blechdicke bei gleich bleibenden Bauteileigenschaften führt gegenüber dem herkömmlichen Tiefziehen zu einem reduzierten Gewicht . Auch der mögliche Einsatz neue Werkstoffe wie höher feste Stähle unterstützt den Leichbaugedanken. Das hydromechanische Umformen ermöglicht größere Dehnungen und eine gleichmäßigere Formänderungsverteilung im gesamten Bauteil. Die größere Dehnung resultiert hauptsächlich aus dem Verfahrensschritt Vorformen. Auch der Druckverlauf während des Umformens hat Einfluß auf den Dehnungszustand im Bauteil. So ist es entscheidend, daß der vorgegebene Druckverlauf von der Maschine genau reproduzierbar geregelt werden kann.