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Im Alpenraum liegen nicht selten Kunstbauten von Infrastrukturanlagen im Bereich instabiler felsiger Gebirge. Grundlagen für die Risikobeurteilung sind möglichst wahre geologische Gebirgsmodelle der Instabilitäten und Messungen der Felsdeformationen. Es werden dazu Fallbeispiele von Infrastrukturanlagen im instabilen Gebirge präsentiert und Ergebnisse von langjährigen Gebirgsdeformationen diskutiert. Es zeigt sich, daß auch scheinbar rigide Felsformationen sich erstaunlich plastisch verhalten können. Die Fähigkeit zu plastischer Deformierbarkeit ohne das Eintreten eines Bruchs ist bedingt durch den stetigen Abbau der Spannungen entlang von Klüften und Mikrorissen im Diskontinuum. Felsgebirge können so über lange Zeit einem Kriechen unterworfen sein. Rheologisch kann der Vorgang am ehesten mit einem Bingham Modell erklärt werden. Wasserdrücke, die sich über ein gewisses Maß aufbauen und über längere Zeit anhalten, können aber auch solche plastisch deformierbaren Gebirge über Gebühr beanspruchen und mit der Zeit zum Bruch bringen. Fast immer geht solchen, nur scheinbar spontanen Ereignissen ein längeres, sich beschleunigendes Bruchkriechen voraus. Die Erkenntnisse über das Verhalten von bewegten felsigen Gebirgen sind wichtige Grundlagen für gute Risikoabschätzungen und das Einrichten beziehungsweise den Betrieb von Frühwarndiensten. Frühwarndienste können anstelle von baulichen Sanierungen eingesetzt werden oder solche ergänzen.