Bitte wählen Sie ihr Lieferland und ihre Kundengruppe
Für die Herstellung von dreidimensionalen Prototypen durch Sandguß ist eine schnelle, kostengünstige Fertigung von Gießformen wünschenswert. Eine prinzipielle Möglichkeit zur Herstellung solcher Gießformen besteht im 3D-Printing, dem dreidimensionalen Drucken geeigneter Formstoffe. Aus den verwendeten Formstoffen werden dabei direkt, ohne kostenintensive Modelle, unter Verwendung eines Binders dreidimensionale Gießformen gedruckt. Es wurden neue pulverförmige Formstoffe entwickelt, die durch Einsatz in kommerziellen 3D-Printing-Anlagen die direkte Herstellung von verlorenen Formen für das Gießen metallischer Teile aus Aluminium und Aluminiumlegierungen erlauben. Die Formstoffe bestehen im wesentlichen aus pulverförmigen Silikat-Phosphat-Gemengen, die durch Einwirkung von geringen Wassermengen innerhalb von wenigen Sekunden zu farblosen, festen Körpern aushärten. Das Wasser wirkt somit als Binder. Diese Körper sind bis 920 Grad C über einen Zeitraum von mehreren Stunden stabil. Durch Temperung bei 900 Grad C können Abriebfestigkeit und mechanische Stabilität erhöht werden. In entsprechenden Versuchen zeigte sich, daß die ausgehärteten Formstoffe stabil gegenüber Aluminium-Schmelzen sind. Bei geeigneter Formstoffzusammensetzung können die ausgehärteten Formstoffe mit viel Wasser aufgelöst werden. Auf diese Weise ist eine schonende Entformung der Gußteile möglich. Durch Variation der Formstoffzusammensetzung konnte die thermische Stabilität bis 1300 Grad C erhöht werden. Die Eignung einer Formstoffkomposition wird am Beispiel der Herstellung eines Hebels aus dem Werkstoff AlSi7Mg gezeigt. Die Prozeßkette wird näher betrachtet. (VDG)