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Keramische Materialien gelten als spröde. Am Max-Planck-Institut für Metallforschung dagegen wurde gezeigt, dass einkristallines Strontiumtitanat bei Zimmertemperatur die Verformungseigenschaften weichen Metalls besitzt. Diese Eigenschaft wurde zufällig entdeckt: Ein zur Eichung einer Verformungsmaschine eingesetzter Strontiumtitanat-Kristall zersprang nicht wie erwartet bei einer bestimmten Belastung, sondern erwies sich als duktil. Weitere Untersuchungen zeigten, dass der Werkstoff bei niedrigen Temperaturen (-195 bis +770 Grad C) duktil ist, bei 700 bis 1230 Grad C spröde wird und darüber (1230 bis 1530 Grad C) wieder duktil wird. Der Grund für dieses Verhalten sind Versetzungen im Kristallgitter des Keramikmaterials, die normalerweise erst bei höheren Temperaturen auftreten. Strontiumtitanat ist der bis jetzt einzige bekannte Keramikwerkstoff, der diese Eigenschaften besitzt.