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Deutschland hat sieben Wirtschaftsforschungsinstitute, die überwiegend aus Steuermitteln (73 Millionen Euro) finanziert werden und nicht nur Grundlagenforschung betreiben sollen sondern Politik und Öffentlichkeit mit Expertise in der Wirtschaftspolitik versorgen sollen. Mit ihren Gutachten beeinflussen die Institute die öffentliche und veröffentlichte Meinung. Vor allem das Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat über Jahrzehnte die Richtung vorgegeben und hängt die anderen Institute klar ab. Bei der Beurteilung durch den Wissenschaftsrat kamen das Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) und das Institut für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH) mit einem blauen Brief davon. Das Hamburgische Welt-Wirtschafts-Archiv (HWWA) und das Ifo-Institut in München fielen wegen Qualitätsmängel durch, mit der Folge, dass die beiden Institute zu forschungsbasierten Serviceeinrichtungen degradiert wurden und Mittelkürzungen hinnehmen müssen. Das erst 1990 gegründete Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim wird dem IfW besonders gefährlich und bekam hervorragende Leistungen attestiert. ZEW konzentriert sich auf empirische Mikroökonomie, einem Forschungszweig, den die anderen Institute jahrelang vernachlässigten, der aber in der nationalökonomischen Forschung einen Aufschwung erlebte. Im Zeitraum 1997 bis 2000 stammten knapp 26 % der Publikationen aller deutschen und österreichischen Forschungsinstitute in angesehenen Fachzeitschriften von Wissenschaftlern des ZEW und liegen damit knapp hinter dem IfW und deutlich vor allen anderen. Pluspunkt des DIW ist der Standort Berlin, wo es vergleichsweise leicht fällt, das Interesse der Medien für die Arbeit zu wecken. Markführer in Sachen Medienresonanz ist jedoch das Münchner Ifo-Institut, vor allem wegen der regelmäßigen Unternehmensumfragen und des Geschäftsklimaindexes.