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Gemäß dem kerntechnischen Regelwerk ist für druckführende Bauteile in Kernkraftwerken ein Nachweis der ausreichenden Ermüdungsfestigkeit zu führen. Die Ermüdung eines KKW-Bauteiles ist im Wesentlichen durch Wärmespannungen bedingt. Ermüdungsrelevante Wärmespannungen entstehen in erster Linie durch instationäre, radiale Temperaturdifferenzen über der Bauteilwand. Außerdem können nahezu stationäre Temperaturschichtungen in Rohrleitungen relativ hohe Wärmespannungen hervorrufen. Durch Temperaturmessungen an der Außenwand der Bauteile, insbesondere an Rohrleitungen, werden die tatsächlich vorhandenen Belastungen laufend erfasst und mit den spezifizierten Belastungen verglichen. Teilweise werden dabei neue Belastungen erkannt. Um den notwendigen zerstörungsfreien Prüfumfang für ein Bauteil festlegen zu können, muss dessen Ermüdungsgrad möglichst realitätsnah ermittelt werden. Dazu müssen aus den gemessenen Außenwandtemperaturverläufen die thermischen Randbedingungen an der Innenoberfläche (Mediumstemperaturverlauf und Wärmeübergangskoeffizienten) ermittelt werden. Mit diesen Randbedingungen werden anschließend das instationäre Temperaturfeld und die instationären Wärmespannungen im Bauteil berechnet. Eine unmittelbare Ermittlung der maximalen Wärmespannungen im Bauteil aus den gemessenen Wandtemperaturen ist nicht möglich. Um schnell ablaufende Vorgänge messtechnisch ausreichend genau erfassen zu können, werden die Messebenen in dünnwandigen Bauteilbereichen angeordnet (z.B. an Rohren). Die höheren Wärmespannungen werden jedoch im allgemeinen in dickwandigeren Bauteilbereichen auftreten. Neben den instationären Wärmespannungen infolge von transienten betrieblichen Vorgänge werden in jüngster Zeit mögliche hochzyklische thermische Belastungen im Bereich von einseitig durchströmten T-Stücken diskutiert. Um eine anschauliche Vorstellung über die Art der Wirbel, ihre Größe und die Länge der durch die Wirbelbildung beeinflussten Rohrabschnitte zu erhalten, wurden entsprechende Modelluntersuchungen in Plexiglas-Rohren durchgeführt und mit dem CFD-Programm FLUENT nachgerechnet.