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Es wurden verschiedene Verfahren der Störgrößenaufschaltung zur Entkopplung von Mehrgrößensystemen durch Vorsteuerung behandelt. Zentrales Thema war der systematische Entwurf von statischen und dynamischen Entkopplungsnetzwerken sowie von Prädiktionsmodellen zur konventionellen Störgrößenaufschaltung als auch zur prädiktiven Vorsteuerung. Ziel der Arbeit war die Unterstützung der isoliert entworfenen dezentralen Teilregler durch Entkopplungsnetzwerke und Prädiktionsmodelle zur verbesserten Unterdrückung von Störungen durch die Teilsystemkopplungen. Dazu wurde das Prinzip der Störgrößenaufschaltung eingesetzt, welches aufgrund seiner Unabhängigkeit vom Regelungskonzept auch nachträglich in bereits im Betrieb befindliche Regelungen integriert werden kann. Reglerparameter und Reglergrundstruktur bleiben dabei unverändert. Dadurch können die etablierten Standardverfahren auch weiterhin eingesetzt werden, was die Akzeptanz von Seiten der Industrie erhöht. Mit den Verfahren der konventionellen und prädiktiven Störgrößenaufschaltung wurde das dynamische Störverhalten von dezentral geregelten Mehrgrößensystemen deutlich verbessert. Das Anwendungsspektrum von Regelverfahren mit isoliertem Reglerentwurf wird damit auf Systeme erweitert, bei welchen die möglichst vollständige Unterdrückung von Störungen durch Teilsystemkopplungen im Vordergrund steht. Durch die Berücksichtigung von Beobachtern zur Zustandsrekonstruktion und Parameterschätzung werden auch Anwendungen eingeschlossen, in denen Regel und Koppelgrößen nur eingeschränkt messbar sind, sowie unbekannte oder zeitveränderliche Prozessparameter auftreten. Grundlegender Vorteil der in dieser Arbeit vorgestellten Verfahren ist die Verbesserung des Störverhaltens speziell gegenüber Teilsystemkopplungen durch Zusatzmaßnahmen, ohne dabei die bestehende Regelung zu verändern. Etablierte Standardregelungen bleiben damit weiterhin anwendbar.