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In Müllverbrennungsanlagen werden nitridgebundene Platten mit viel Erfolg eingesetzt. Während das Material selbst praktisch gegenüber allen mechanischen, thermischen und chemischen Belastungen ausreichend beständig ist, sind die Verankerungen und Verbindungswerkstoffe (Beton, Kitt), die den Wärmeübergang zur Membranwand sicherstellen, optimierungsbedürftig. Die in der Praxis üblicherweise auftretenden Wärmeflüsse liegen zwischen 20 und 60 kW/m2. Die daraus resultierenden maximalen rauchgasseitigen Materialoberflächentemperaturen betragen 400 bis 800 Grad C und liegen damit im zulässigen Bereich für die nitridgebundenen Platten. Die im Vergleich zum Stahl geringe thermische Dehnung der nitridgebundenen Materialien führt dazu, dass im Allgemeinen rein rechnerisch keine Dehnfugen notwendig sind. Bei extremen Anfahrvorgängen, alterungsbedingtem Wachstum der Platten und Schädigung der thermischen Verbindung von der Platte zur Membranwand sind konstruktiv Dehnfugen notwendig, um den Aufbau von Druckspannungen im Fugenbereich der Platten auszuschließen. Die Druckspannungen, die bei zu geringen Dehnfugen auftreten, wurden häufig ohne Berücksichtigung der im Vergleich zu den nitridgebundenen Platten höheren thermischen Dehnung und Elastizität der Membranwände berechnet. Werden beide berücksichtigt, bleiben die Druckspannungen im Allgemeinen im zulässigen Bereich. Da die Plattenrückseiten durch ihre Ausgestaltung mit den Verbindungswerkstoffen weitgehend formschlüssig verbunden sind, können sich die Platten nur mit diesen verformen und dadurch erst nach dem Bruch der formschlüssigen Verbindung relativ zu den Verbindungswerkstoffen bewegen. Bei der Auswertung von Schadensursachen wurde festgestellt, dass die Platten in Folge des Wärmeflusses und dem daraus resultierenden Temperaturgradienten die Tendenz haben, sich mittig aufzuwölben. Hierbei besteht bei zu hohem Wärmefluss die Gefahr, dass zunächst die wenig elastischen formschlüssigen Verbindungen brechen. Die häufig aus hitzebeständigen Stählen gefertigten Anker werden dabei in Folge ihrer hohen Bruchdehnung von ca. 30 % zunächst nicht sofort, sondern erst nach mehreren Monaten Betriebszeit in Folge von Korrosionen zerstört. Dieser beschriebene Schadensmechanismus kann dazu führen, dass das schadensauslösende Ereignis nicht eindeutig zugeordnet werden kann.