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Es wurden umfangreiche experimentelle Untersuchungen an Schneckengetrieben mit Schnecken aus Vergütungsstahl und Rädern aus Sphäroguss durchgeführt. Ziele dieser Untersuchungen waren das Auffinden von Möglichkeiten zur Tragfähigkeitssteigerung, das Aufzeigen des praktischen Anwendungsbereichs sowie die Erstellung von Auslegungsrichtlinien und Berechnungsmethoden. Letztendlich sollte eine kostensenkende und möglicherweise tragfähigkeitssteigernde Alternative zu herkömmlichen Bronze-Radwerkstoffen aufgezeigt werden. Durch Optimierung der Schneckenhärte und mit Hilfe von Flankenrücknahmen am Schneckenrad konnte eine erhebliche Tragfähigkeitssteigerung bei Stahl-Eisen-Werkstoffpaarungen erzielt werden. Es zeigte sich, dass vor allem bei hohen Antriebsdrehzahlen die bisher als maßgeblich betrachtete Schadensart Fressen hinter andere Schadensformen zurücktritt. Voraussetzung ist die Verwendung eines hoch fresstragfähigen Schmierstoffes. Gleichzeitig zeichnet sich die Werkstoffpaarung durch äußerst niedrige Verschleißraten sowie durch geringes Grübchenwachstum im Dauertest aus. Der hinsichtlich Fressen besonders kritische Start eines neuen Radsatzes kann mit einer Phosphatbeschichtung des Schneckenrades so weit verbessert werden, dass bei sorgfältiger Tragbildeinstellung auf einen Einlauf verzichtet werden kann. Bei niedrigen Drehzahlen ist die Fresstragfähigkeit, bei hohen Drehzahlen die Grübchentragfähigkeit entscheidendes Auslegungskriterium. Für Getriebe mit verhältnismäßig kurzen Laufzeiten stellt immer Fressen die maßgebliche Tragfähigkeitsgrenze dar. Auf Basis der Versuchsergebnisse wurden Berechnungsmethoden für die Getriebeauslegung entwickelt, die insbesondere einen Ansatz zur Berechnung der Fresstragfähigkeit auf Basis des Integraltemperaturkriteriums beinhalten.