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Prävention ist neben Entschädigung von Anfang an eine der durch Gesetz bestimmten Aufgaben der Gesetzlichen Unfallversicherung (GUV) in Deutschland, die Rehabilitation kam erst 1925 dazu. Insbesondere bei den Arbeitsunfällen, aber auch bei den Berufskrankheiten kann die Prävention auf nachhaltige und auch ökonomisch wirksame Erfolge seit Jahrzehnten verweisen1. Im Gesundheitswesen in Deutschland ist das Thema Prävention nicht zuletzt durch das Deutsche Forum Prävention und Gesundheitsförderung (www.forumpraevention.de) des Bundesministeriums für Gesundheit und das von der Bundesregierung geplante Präventionsgesetz stärker in das Blickfeld des öffentlichen Interesses gerückt. Auch als Maßnahme gegen die steigenden Kosten im Gesundheitswesen werden Hoffnungen in die Prävention gesetzt. Können aus der berufsgenossenschaftlichen Prävention allgemeine Erkenntnisse und Erfahrungen abgeleitet werden? Hat die berufsgenossenschaftliche Prävention die Chance, mit ihrer Effektivität und Effizienz Vorbildcharakter anzunehmen für die Prävention im Gesundheitswesen insgesamt? Dieser Artikel stellt die berufsgenossenschaftliche Prävention in einen Kontext mit dem Gesundheitsschutz in Deutschland insgesamt in einem Querschnitt über die verschiedenen mit Gesundheitsschutz befassten Zweige der Sozialversicherung und den verschiedenen Gesundheitsbereichen Arbeit, Freizeit, Haushalt, Verkehr, allgemeine Gesundheit. Im Vergleich kann die berufsgenossenschaftliche Prävention Nachweise zur Wirksamkeit und Effizienz erbringen. Erfolge der Prävention Erfolgreiche Prävention muss sich niederschlagen in einem sinkenden Unfall und Erkrankungsgeschehen. Anhand einiger ausgewählter Indikatoren werden hier die Veränderungen im Zeitraum zwischen 1994 und 2001 dargestellt und schwerpunktmäßig die arbeitsbezogenen Indikatoren verglichen: Sterbefälle durch Unfälle insgesamt und tödliche Arbeitsunfälle; Verletzte im Straßenverkehr und Arbeitsunfälle; Rentenfälle wegen verminderter Erwerbsfähigkeit und BK-Rentenfälle, anerkannte BKen und AU-Tage Sowohl bei der relativen als auch absoluten Veränderung sticht die positive Entwicklung der arbeitsbezogenen Indikatoren hervor. Im Erkrankungsgeschehen ist der relative Rückgang der Rentenfälle wegen verminderter Erwerbsfähigkeit deutlich größer als der der BK-Renten, es ist jedoch zu berücksichtigen, dass sich im betrachteten Zeitraum die rechtlichen Voraussetzungen für die Erlangung von Rentenfällen wegen verminderter Erwerbsfähigkeit erschwert haben. Gesamtbilanz Präventionsaufwendungen der BGen und Erfolge der Prävention bei der Arbeit. Die Erfolge des Gesundheitsschutzes bei der Arbeit beruhen auf Anstrengungen verschiedener Akteure: Unternehmen, staatliche Rechtsetzung und Überwachung, bgliche Tätigkeit und auch Aktivitäten der Krankenkassen im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung. Insgesamt haben die bglichen Präventionsaktivitäten, die z. B. auch die Präventionsbemühungen der Unternehmen fördern und auf vielfältige Weise unterstützen, einen erheblichen Einfluss auf die Prävention der Arbeit. Insofern ist es erlaubt, die Aufwendungen der BGen den Ergebnissen der Prävention im Bereich der Arbeitswelt gegenüberzustellen, wohl wissend, dass auch die anderen Akteure auf diesem Feld einen nicht unerheblichen Anteil haben. Andererseits ist nicht zu verkennen, dass die BG-Prävention auch positiv einwirkt auf das Sicherheitsverhalten in Haushalt und Verkehr.