Bitte wählen Sie ihr Lieferland und ihre Kundengruppe
Die hohe Lärmbelastung, die an vielen Arbeitsplätzen der metallverarbeitenden Industrie besteht, ist zu einem wesentlichen Teil auf die Geräuschentwicklung beim Schleifen mittels handgeführter Werkzeugmaschinen zurückzuführen. Kennzeichnend für das handgeführte Schleifen ist ein nicht reproduzierbarer Ablauf, die Ortsveränderlichkeit, die kraftbestimmte Führung und der nicht richtungsgebundene Vorschub. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde ein standardisiertes Prüfverfahren zur Messung und Beurteilung der Geräuschemission handgeführter Schleifmaschinen während der Bearbeitung sowie zur Ermittlung des Abtrags- und Standzeitverhaltens von Schleifscheiben systematisch analysiert und erarbeitet, bei dem bedienerunabhängig vergleichbare und reproduzierbare Schallkennwerte von handgeführten Winkelschleifmaschinen im praktischen Einsatz ermittelt werden können. Hinsichtlich der Geräuschemission beim Schleifen hat sich gezeigt, dass zwischen dem Leerlauf- und dem Bearbeitungsgeräusch keinerlei Zusammenhänge bestehen, so dass es nicht möglich ist, ausgehend vom Leerlaufgeräusch auf das zu erwartende Bearbeitungsgeräusch zu schließen. Da jedoch derzeit lediglich das Leerlaufgeräusch vom Maschinenhersteller gemessen und in der Betriebsanleitung angegeben werden muss, kann der Maschinenanwender seiner Verpflichtung nicht nachkommen, sich lärmarme Produkte nach dem Stand der Lärmminderungstechnik zu beschaffen und einzusetzen. Die vorliegende Arbeit gibt einen repräsentativen Überblick über die beim Schleifen auftretenden Geräuschemissionen unter konstanten Versuchsbedingungen wie beispielsweise der Anpresskraft, des Anstellwinkels oder des Bewegungsmechanismus, was gleichzeitig als Stand der Lärmminderungstechnik beim handgeführten Schleifen angesehen werden kann. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde auch das Abtrags- und Standzeitverhalten von Schleifmitteln in Kombination mit unterschiedlichen Maschinenantrieben untersucht und dargestellt, das nicht nur von der eingesetzten Schleifscheibe sondern auch von der eingesetzten Schleifmaschine abhängt. Die Ergebnisse der durchgeführten Messungen führen eindeutig zu der Erkenntnis, dass es nicht möglich ist, allgemeingültige Aussagen bzgl. des Materialabtrags oder der Standzeit von Schleifscheiben zu treffen, so dass stets individuell diese Parameter bestimmt werden müssen. Abschließend wird im Rahmen der vorliegenden Arbeit eine Berechnungsmatrix vorgestellt, die es erlaubt, mit den am Prüfstand ermittelten und vergleichbaren Kennwerten bzgl. des Materialabtrags und der Standzeit von einzelnen Maschinen-Scheibenkombinationen die aus ökonomischer Sicht beste Kombination auszuwählen.