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Der weltraumgestützte, interferometrische Gravitationswellendetektor LISA (Laser Interferometer Space Antenna) soll als Ergänzung zu erdgebundenen Detektoren, die im Frequenzbereich oberhalb von 10 Hz arbeiten, Gravitationswellen mit Frequenzen von 0.1 mHz bis 1 Hz detektieren. Dazu benötigt LISA in diesem Frequenzbereich extrem rauscharme, einfrequente Laser mit 1 W polarisierter Ausgangsleistung im transversalen Grundmode. Derartige Laser und Messgeräte zur Rauschcharakterisierung standen nicht zur Verfügung, und die Eigenschaften geeigneter Laserkandidaten im LISA Frequenzbereich waren unzureichend bekannt. Deshalb wurden spektrale Rauschdichten aus digitalisierten Zeitserien berechnet und es wurde ein neuartiger Algorithmus entwickelt, der besonders gut für große Datenmengen und die Benutzung einer logarithmischen Frequenzachse geeignet ist, wie hier erforderlich war. Zwei Laserkonzepte sind für LISA geeignet: ein einstufiger Oszillator hoher Leistung oder ein leistungschwächerer Oszillator, der mit einem Faserverstärker nachverstärkt wird. Ein leistungsschwacher Faserlaser wurde untersucht. Sein Potenzial für LISA konnte erstmals gezeigt werden und weitere Untersuchungen zu Leistungsskalierbarkeit daraus resultierende Rauscheigenschaften und Frequenzaktuatorbandbreite wurden als notwendige weitere Schritte identifiziert. Die Rauscheigenschaften von diodengepumpten, nichtplanaren Ringresonatoren (NPROs), die erfolgreich in erdgebundenen Graviationswellendetektoren eingesetzt werden, waren im LISA Frequenzbereich nicht hinreichend bekannt und wurden untersucht. Erstmals wurden im Rahmen dieser Arbeit ein Laserdemonstrator basierend auf einem einstufigen, leistungsstarken NPRO entwickelt und ein Ytterbium-dotierter Faserverstärker, der von einem leistungsschwachen NPRO geseedet wird, im LISA Frequenzbereich charakterisiert. Beide lieferten einfrequente, polarisierte Strahlung im transversalen Grundmode und zeigten ihre Eignung für LISA. In beiden Fällen war eine aktive Stabilisierung der Leistung erforderlich. Die Ausgangsleistung des einstufigen Laserdemonstrators wurde stabilisiert und mehrere Rauschquellen wurden erstmals untersucht und charakterisiert. Die wichtigsten waren die Temperaturabhängigkeit der Fotodiodeneffizienz, die Stabilität der Referenz und die Temperaturabhängigkeit der Reflektivität der Strahlteiler zur Leistungsdetektion. Erstmalig wurden die LISA Anforderungen im gesamten Frequenzbereich erfüllt. Die gemessenen relativen Leistungsfluktuationen sind die kleinsten bisher veröffentlichten Werte für diesen Frequenzbereich. Auch die Frequenz des einstufigen Laserdemonstrators wurde stabilisiert. Sie wurde an die Resonanzfrequenz eines optischen Resonators gekoppelt. Durch Vergleich mit einem anderen, auf eine unabhängige Referenz stabilisierten Laser, wurden die verbleibenden Frequenzfluktuationen nach oben abgeschätzt. Neben anderen Rauschquellen wurden die Abhängigkeiten der Referenzfrequenz von Umgebungstemperatur und Leistung im Referenzresonator charakterisiert. Die LISA Anforderungen wurden für Frequenzen oberhalb von 3 mHz erreicht, für Frequenzen bis 1 mHz lag das Frequenzrauschen um bis zu einem Faktor 3 oberhalb der Anforderungen. Die gemessenen Frequenzfluktuationen gehören zu den kleinsten weltweit gemessenen, Als limitierende Rauschquelle konnten Fehlersignaldrifts im Referenzsystem identifiziert werden.