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Die Qualität eines extrudierten Produkts wird maßgeblich von der Volumenstromverteilung der Kunststoffschmelze am Austritt des Extrusionswerkzeugs beeinflusst. Daher hat die rheologische Auslegung eines Extrusionswerkzeugs oder Verteilers in der Kunststoffverarbeitung das primäre Ziel, eine gleichmäßige Geschwindigkeitsverteilung der Schmelze am Austritt des Fließkanals zu erreichen. Zurzeit gibt es keine Methode, mit der es möglich ist, einen geeigneten Fließkanal ausgehend von einem gewünschten Profilquerschnitt direkt zu berechnen. Die Auslegung eines Fließkanals ist vielmehr ein iterativer Prozess, bei dem der erste Entwurf eines Fließkanals manuell in weiteren Optimierungsschritten auf Basis von Erfahrungswerten solange verändert wird, bis die Auslegungsziele erreicht werden. Durch eine Methode kann die Güte einer Fließkanalgeometrie von einem Computer bewertet werden. In diese Bewertung können zum einen die strömungstechnischen Auslegungsziele, wie z.B. die gleichmäßige Geschwindigkeitsverteilung am Austritt des Werkzeugs und zum anderen auch geometrische Restriktionen berücksichtigt werden, die bei der Auslegung oder der Berechnung beachtet werden müssen. Diese Bewertungsmethoden werden anschließend dazu benutzt, eine vollständige Automatisierung des Optimierungsprozesses von Profil-Extrusionswerkzeugen zu ermöglichen, indem an diese Bewertungsmethoden Optimierungsalgorithmen angegliedert werden. Für die Optimierung wurden drei unterschiedliche Algorithmen eingesetzt und miteinander verglichen. Betrachtet werden die Koordinatenstrategie, die Simplex-Strategie und die Evolutionsstrategie, deren Eignung zur Optimierung eines U-Profilwerkzeugs bewertet wurde. Das Ergebnis dieses Vergleiches ist, dass sich grundsätzlich alle aufgezählten Strategien für eine Optimierung eignen. Für eine praktische Anwendung der Algorithmen auf Probleme mit vielen Freiheitsgraden weist die Koordinatenstrategie zwar die langsamste Konvergenzgeschwindigkeit auf, jedoch ist sie einfach zu handhaben. Die Evolutionsstrategie kann schnell ein Optimum lokalisieren, jedoch können bei der Optimierung aufgrund der Einbeziehung eines Zufallsmoments Konvergenzprobleme auftreten. Zusätzlich ist die Evolutionsstrategie recht schwierig zu handhaben. Die Simplex-Strategie ist einfach zu handhaben, jedoch weist diese Strategie ein ungünstigeres Konvergenzverhalten auf als die Koordinatenstrategie. Zum Abschluss wird anhand eines Profil-Extrusionswerkzeugs gezeigt, dass eine automatische Optimierung von komplexen Fließkanalgeometrien möglich ist und zu einer Vergleichmäßigung der Geschwindigkeiten am Austritt führt. Das Ziel des Forschungsvorhabens wurde erreicht.