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In vielen Bereichen der industriellen Produktion ist vor dem Hintergrund der DIN ISO 9000 eine lückenlose Kontrolle der Produkte notwendig. In Bereichen, in denen Fehler optisch wahrgenommen werden können, hat sich dazu die industrielle Bildverarbeitung als Messmittel etablieren können. Sie bietet heute schon weit reichende Anwendungsmöglichkeiten und auch im Bereich Fehlerinspektion von extrudierten Bahnwaren wird sie erfolgreich eingesetzt. Allerdings stößt der Einsatz dieser Technik an seine Grenzen, wenn die Produktoberfläche eine Struktur aufweist. Daher erfolgt die Überprüfung, ob die Struktur vollständig ausgeprägt oder ausgedruckt ist, bisher meist manuell. Im Rahmen dieses Forschungsprojektes ist ein System entwickelt worden, welches Fehlstellen auf strukturierten Oberflächen detektieren kann. Es arbeitet mit Standard-Bildverarbeitungskomponenten und erreicht bisher eine Fehlerauflösung von 100 Mikrometer bei Abzugsgeschwindigkeiten von bis zu 86 m/min. Die Herstellung strukturierter Oberflächen ist von vielen Einstellparametern des Herstellungsprozesses abhängig. Leichte Änderungen dieser Parameter führen sehr schnell zu Fehlern und damit zum Ausschuss in der Produktion. Daher ist es wichtig, alle Fehler zu detektieren und nach ihrer Art und Ausprägung zu klassifizieren, wodurch auch der Einfluss von Störgrößen auf das System minimiert wird. Ein Schwerpunkt der Arbeiten war die Entwicklung und Implementierung von Algorithmen zur Texel basierten Analyse von Texturen. Dabei wird für die Textur ein Elementarmuster bestimmt, welches im Onlineprozess im Bild gesucht wird. Dieses als Matching bezeichnete Vorgehen ist jedoch sehr rechenintensiv. So wurde im Projekt nach Möglichkeiten gesucht, diesen Rechenaufwand zu minimieren und eine Echtzeitanalyse zu ermöglichen. Diese wurde in Form eines sequentiell arbeitenden Patternmatchers gefunden, durch dessen Einsatz die Textur gefiltert und so eine Detektion von Fehlstellen möglich wird. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt der Arbeit war der Verfahrens- und Softwareentwurf für das optimale Zusammenwirken von Kamera, Licht und Algorithmus. Bei der Implementierung der Software wurde dabei vor allem auch auf die Leistungsfähigkeit der Algorithmen geachtet, um den hohen Prozessgeschwindigkeiten im Extrusionsprozess gerecht zu werden.