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Diskutiert wird ein endochrones viskoplastisches Konstitutivmodell zur Beschreibung thermoplastischer Kunststoffe am Beispiel eines glasfaserverstärkten PTFE-Werkstoffs. Zunächst wird das viskoplastische Materialverhalten dieses typischen PTFE-Compounds anhand uniaxialer Experimente im Zug- und Druckbereich sowie für nichtisotherme Experimente zur Charakterisierung des plastischen Gedächtniseffektes analysiert. Anschließend wird das endochrone viskoplastische KBS-Modell auf diesen glasfasergefüllten PTFE-Werkstoff angewendet. Das KBS-Modell erlaubt die Berücksichtigung der Geschwindigkeitsabhängigkeit im Zugversuch, der nichtlinearen Spannungsrelaxation, der bleibenden Verformung und der für glasfasergefüllte PTFE-Werkstoffe typischen Zug-Druck-Asymmetrie in einem Berechnungsschritt. Für den Zugbereich genügen hierbei sieben Modellparameter. Weiterhin wird eine Modellerweiterung zur numerischen Simulation des plastischen Gedächtniseffektes vorgestellt. Diese beinhaltet die Modellierung der Temperaturabhängigkeit der eingeführten Modellparameter, die Beschreibung der thermischen Deformationen und die Modellierung der zusätzlichen inelastischen Verformungen infolge des Memoryverhaltens. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich ebenfalls mit der numerischen Untersuchung der Montage und Lagerung von PTFE-Manschettendichtungen aus glasfaserverstärktem PTFE-Compound. Zu diesem Zweck wird eine finite dreidimensionale Formulierung des KBS-Modells angegeben, die das Prinzip der Viskoplastizität mit materiellen Isomorphismen verwendet und die Berechnung isothermer Deformationsprozesse unter Berücksichtigung der Zug-Druck-Asymmetrie gestattet. Die Ergebnisse der numerischen Simulationen, diskutiert werden der Radialkraftverlauf und die Pressungsverteilung in der Kontaktzone, befinden sich in guter Übereinstimmung mit den experimentellen Daten. Unberücksichtigt bleibt der Einfluss der Fertigung.