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Das Klärwerk Dradenau wurde Ende der 80er Jahre mit Kreiselbelüftern zum Sauerstoffeintrag in Betrieb genommen. In den etwa 15 vergangenen Betriebsjahren hat sich die Druckbelüftung als ein solch energieeffizientes technisches System weiterentwickelt, dass sie als Alternative zur Erneuerung der Belüftungseinrichtung in Frage kommt. Um dies zu überprüfen, wurden seit Anfang 2004 nach einer Reihe von intensiven Voruntersuchungen großtechnische Versuche in einem hierfür umgerüsteten Belebungsbecken im KW Dradenau durchgeführt. In diesem Beitrag wird das Vorgehen der Planung, der Umbau und Betrieb der großtechnischen Versuchsanlage und die wichtigsten gewonnenen Erkenntnisse aus den Versuchen vorgestellt. Eine Besonderheit bildet der gleichzeitige Betrieb von 8 verschiedenen Belüftertypen, da andere Anlagenbetreiber teilweise widersprüchliche Erfahrungen mit den eingesetzten Belüftertypen sammelten. Die wichtigsten Ergebnisse stellen sich wie folgt dar: Die mögliche Energieeinsparung beträgt etwa 50%. Dadurch ist die Gesamtwirtschaftlichkeit der Umrüstung auf Druckbelüftung gegeben. Von den 8 eingesetzten Belüftertypen erwiesen sich nach 24 Monaten Einsatzzeit 7 als grundsätzlich geeignet. Die einzelnen Belüftertypen wurden durch weitere Untersuchungen auf ihre Eignung im KW Dradenau überprüft. Aus den Versuchsergebnissen wurden die wesentlichen Bemessungsparameter, wie auch Vorgaben zur eingesetzten Verfahrenstechnik und für die Wahl der Aggregate für die Gesamtanlage abgeleitet. Parallel zu den beschriebenen Untersuchungen wurde ein F&E Verbundprojekt mit Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) durchgeführt zur Entwicklung eines online-Messverfahrens für die Sauerstoffeintragsleistung in Belebungsbecken unter Betriebsbedingungen. Auf Basis der Versuchsergebnisse soll bis etwa 2010 die Umrüstung des gesamten Klärwerks Dradenau mit seinen 125000 m3 Belebungsbeckenvolumen auf Druckbelüftung erfolgen und wird rd. 25 Mio EUR kosten. Bis zur Ausschreibung wird die Versuchsanlage weiter betrieben, um weitere Erkenntnisse zu sammeln und das Verhalten der eingesetzten Belüfterelemente weiter zu beobachten.