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Überkritische Flüssigkeiten lassen sich aufgrund ihrer Eigenschaften seit einiger Zeit auch in heterogen katalysierten Reaktionen nutzen. Unter diesem Aspekt untersucht der Autor des vorliegenden Beitrages das Phasenverhalten und die besonderen Lösungsmitteleigenschaften von überkritischem Kohlendioxid anhand der Reduktion eines im superkritischen Kohlendioxid gelösten Platinkomplexes mit Wasserstoff und anhand der selektiven Oxidation von Alkoholen mit molekularem Sauerstoff in überkritischem Kohlendioxid an Platin-Trägerkatalysatoren. Zunächst werden Platin-Trägerkatalysatoren durch konventionelle Flüssigphasenimprägnierung mit wässrigen Lösungen von [Pt(NH3)4]Cl2 und anschließender Reduktion im Wasserstoffstrom hergestellt. Die höchsten spezifischen Platin-Oberflächen entstehen durch Aufbringen des Platinkomplexes durch elektrostatische Adsorption. Bei mikro- und mesoporösen Feststoffträgern werden bimodale Durchmesserverteilungen der Platinpartikel erhalten. Superkritisches Kohlendioxid kann als Lösungsmittel für die Imprägnierung poröser Träger mit einem Edelmetallkomplex oder für die einstufige Reaktivabscheidung von Platin auf Trägern durch Reduktion eines Metallkomplexes mit molekularem Wasserstoff genutzt werden. Hinsichtlich der aeroben selektiven Oxidation von Alkoholen an Platin-Trägerkatalysatoren in überkritischem Kohlendioxid werden die Hochdruck-Phasengleichgewichte untersucht, die den katalytischen Umsetzungen zugrunde liegen. Hieraus werden Bedingungen für die katalytischen Experimente identifiziert, bei denen eine einzige überkritische Reaktionsphase vorliegt. Nicht nur die Reaktanden einer Umsetzung, sondern auch eine inerte Substanz als analytischer Standard beeinflussen beträchtlich die Lage der Flüssig/Gas-Gleichgewichtslinie. Bei der selektiven Oxidation von Isopropanol mit Sauerstoff an einem Katalysator mit 5 Gew.-% Platin auf Kohle wurde gezeigt, dass eine Deaktivierung des Katalysators auch in überkritischem Kohlendioxid als Reaktionsmedium und bei milden Temperaturen stattfindet. Als Alternative zu überkritischem Kohlendioxid eignen sich CO2-expandierbare Flüssigphasen. Diese Flüssigphasen wirken als Lösungsmittel in einer Verdünnung der Reaktanden. Dadurch ist ein partieller Ersatz organischer Lösungsmittel durch das umweltfreundlichere und sicherheitstechnisch unbedenkliche Kohlendioxid bei der edelmetallkatalysierten Oxidation von Alkoholen möglich.