Bitte wählen Sie ihr Lieferland und ihre Kundengruppe
Rund ein Vierteljahrhundert, nachdem die beiden IBM-Wissenschaftler Binnig und Rohrer mit der Erfindung des Rastertunnelmikroskops erstmals eine Möglichkeit zur Beobachtung und Manipulation von einzelnen Atomen geschaffen haben, reklamiert der Computerkonzern für sich erneut 'bahnbrechende Fortschritte in der Nanotechnologie'. In einer kürzlich erschienenen Veröffentlichung beschreiben Wissenschaftler aus dem kalifornischen San Jose ein Messverfahren, das für die Entwicklung einer stabilen Speicherung von Informationen auf atomarer Ebene bedeutsam sein könnte. Gelänge es, eine zuverlässige atomare Speichertechnik zu entwickeln, könnte man beispielsweise 30.000 abendfüllende Spielfilme auf einem Gerät von der Größe eines iPod speichern. In einem zweiten Beitrag berichten Forscher aus einem Schweizer IBM-Labor, dass es ihnen gemeinsam mit Kollegen von der Universität Regensburg gelungen sei, einzelne Moleküle als elektrische Schalter zu verwenden und diese miteinander zu verkoppeln. Sie sehen darin einen ersten Schritt hin zu einer modularen Molekularlogik, die Forscher als eine Möglichkeit diskutieren, um noch deutlich kleinere Strukturen zu verwirklichen als dies mit der momentan aktuellen CMOS-Chip-Technologie möglich ist. Nach Ansicht der Forscher könnten die beiden jetzt vorgestellten Entwicklungen nicht nur zu neuen Bauelementen für neuartige Computerprozessoren oder Speicher führen. In den damit erreichbaren Dimensionen wären die Geräte nicht nur sehr viel kleiner als heutige Technik, sondern sie wären auch schneller und weniger energiehungrig, sodass sich daraus auch Anwendungen in völlig neuen Bereichen ergeben könnten. Der Weg dahin aber ist noch weit, sehr weit.