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Offshore-Windenergieanlagen (OWEA) spielen im deutschen Energiemix eine wachsende Rolle. Dabei kommt ihrer sicheren Gründung eine wichtige Rolle hinsichtlich der Gesamtlebensdauer zu. Die Auslegung der Fundamente wird bestimmt vom Untergrund (Sand/Fels), von der Wassertiefe und von der konstruktiven Gestaltung der Stützen (Monopile, Tripod oder Jacket). Die Belastung des Fundamentes wiederum setzt sich zusammen aus aerodynamischen Angriffen auf Mast und Rotor mit einem vergleichsweise hohen Hebelarm und einem hydromechanischen Anteil aus Strömung und Wellen. Entsprechend variabel in Amplitude, Frequenz und Richtung sind die einander überlagernden Lastwechsel. Die Abnahme der seitlichen Bodenspannungen auf den Pfahl und Bodenverformungen können die Folge sein. Bei axialer zyklischer Belastung können sogar Pfähle aus dem Boden gezogen werden. Schiefstellungen der Gründung über einen bestimmten Grenzwert hinaus müssen aber sicher verhindert werden. Am Sonderforschungsbereich 398 der Ruhr-Universität Bochum arbeiten die Ingenieure daher an der Entwicklung eines Simulationsprogramms zur Lebensdauervorhersage von OWEA-Gründungen mit Hilfe eines Materialmodells und der Methode der Finiten Elemente, das über die Beziehungen zwischen Spannungen (Lasten) und Dehnungen (Verformungen) das Bodenverhalten beschreibt. Basis sind unter anderem Laborversuche, bei denen Bodenelemente unter definierten Randbedingen zyklisch belastet werden. Die gewonnenen Erkenntnisse - etwa, dass die Verformungen umso stärker sind, je feiner der Sand ist - fließen in ein 'hochzyklisches Akkumulationsmodell' ein. Bleibende horizontale Verschiebungen nehmen mit zunehmender Tiefe unterhalb des Meeresbodens ab, aber mit zunehmender Zyklenanzahl zu. Der Modellansatz scheint viel versprechend für eine künftige Kalkulation der Lebensdauer zu sein, soll aber noch verfeinert und mit weiteren Einflussparametern ergänzt werden. Ziel sind Parameterstudien, die eine einfache Abschätzung mittels Diagramm ermöglichen.