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Die Firma Schnell Zündstrahlmotoren hat den Ehrgeiz, mit dafür zu sorgen, dass innerhalb der nächsten 10-15 Jahre alle landwirtschaftlichen Betriebe Deutschlands mit Viehhaltung mit einer Biogasanlage ausgerüstet sind. Dabei geht die Unternehmensleitung allerdings davon aus, dass von den aktuell rund 230000 Betrieben nur noch etwa 80000 überleben werden. Herangezogen werden sollen die Ausgleichsflächen und die anfallende Gülle. In Süddeutschland sollen sich im Schnitt 50-70 kW, in Norddeutschland sogar 150 - 170 kW elektrische Anlagenleistung erzielen lassen. Forciert wird die Entwicklung durch die Neuregelung des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG), die eine standortangepasste Anlagenauslegung ermöglicht. Da Biogas, Klärgas und Deponiegas durch ihren hohen Kohlendioxidanteil sehr klopffest sind, eignen sie sich sehr gut zur Verbrennung in Zündstrahlaggregaten, die nach dem Prinzip des Dieselmotors arbeiten. Die Schnell-Motoren sind mit einer eigens entwickelten elektronisch geregelten Einspritztechnik ausgestattet, die auch bei schwankenden Qualitäten für eine optimale Verbrennung sorgt. Damit werden Wirkungsgrade erzielt, die um 4-5 Prozentpunkten über denen konventioneller Gas-Otto-BHKWs liegen. Schnell rüstet dazu Motoren der skandinavischen Hersteller Scania und Sisu um und stattet sie mit britischen Stanford Generatoren aus. Bislang hat das Unternehmen rund 2000 Anlagen mit Leistungsklassen von 40 bis 340 kW ausgeliefert. 160 Mitarbeiter und 16000 Quadratmeter Fläche hat Schnell derzeit, doch die Expansionspläne werden auch hier das Volumen erweitern. Neben den angepeilten Stückzahlen von 1000 Motoren im Jahr ist aber auch die Qualität der Anlagen ein Unternehmensziel. 17 Ingenieure umfasst die Entwicklungsabteilung, in die jährlich rund drei Millionen Euro investiert werden. Hier werden neue Technologien erdacht und getestet, wie eine Common-Rail-Einspritzung, bei der der Brennstoff mit einer Pumpe vorverdichtet wird, was deutlich höhere Düsenstandzeiten und einen reduzierten Zündölverbrauch bewirken soll. Auch die Arbeiten an einem Abgas-Turbogenerator, der einen Gesamtwirkungsgrad von 45 % ermöglichen soll, sind viel versprechend. Weitere Forschungsarbeiten befassen sich mit der Nutzung der Zündstrahltechnik für extrem schwache Gase und spezielle Öle.