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In der Bauindustrie gibt es in Deutschland die meisten Korruptionsfälle. Nach einer aktuellen Aufstellung des Bundeskriminalamts (BKA) lagen in 6 von 8 Jahren die Hoch- und Tiefbauunternehmen im Schmiergeldranking vorn, noch vor Dienstleistungs- und Pharmakonzernen. Korruption am Bau ist üblich in Konzernen, Bauunternehmen und Behörden. Gelockerte Vergaberichtlinien könnten in Zukunft den Spielraum für Bestechung noch weiter erhöhen. Viele Baukonzerne setzen zwar auf professionelle Compliance-Programme, häufig nachdem sie in korrupte Geschäfte verwickelt waren. Die Bemühungen des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB), den Mittelstand auf Antikorruptionskurs zu bringen, entwickeln sich aber sehr zäh. Schon 2006 startete unter Regie des Bundesbauministeriums und des HDB das Präqualifikationsverfahren (PQ), eine Art Freibrief für die Beteiligung an öffentlichen Ausschreibungen, an dem sich aber von rund 300000 Unternehmen nur 2250 beteiligt haben. Auch die öffentlichen Auftraggeber meiden das zu größerer Transparenz zwingende Verfahren und bevorzugen ihre gewohnten Lieferanten. Von den 50000 Vergabestellen in Behörden und öffentlichen Einrichtungen sind nur 1812 beim PQ registriert. Auch die Antikorruptionsinitiative vom Bayrischen Bauindustrieverband Wertemanagement Bau (EMB) entwickelt sich nur langsam. Hier haben sich in 2 Jahren nur 46 Mitglieder auditieren lassen.