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Das Kaltverfestigungsverhalten von Stahlfeinblechen im Bereich großer Dehnungen, wie etwa beim Formpressen oder Tiefziehen, sowie der Zusammenhang zwischen Kaltverfestigung und der entstehenden Versetzungsstruktur wurden experimentell untersucht. Zur Simulation des Formpressprozesses wurden einfache Scherverformungsversuche durchgeführt. Um das Kaltverfestigungsverhalten ohne weitere Einflüsse direkt aus den Versuchsergebnissen ableiten zu können, wurden ferritische Einkristallplättchen von 1 mm Dicke aus einem 0.0017C-16.45Cr-0.10Ni-Stahl verwendet. Die Versetzungsstruktur nach den Versuchen wurde in TEM-Untersuchungen ermittelt. Ausgehend von den Untersuchungsergebnissen wurden Scherspannungs-Scherdehnungs-Diagramme für verschiedene Kristallorientierungen der Einkristalle erstellt. Dabei konnte nachgewiesen werden, dass das Kaltverfestigungsverhalten stark von der Kristallorientierung abhängt. Die Versetzungsstruktur nach der Verformung kann grob in drei Arten unterteilt werden, die jeweils einem unterschiedlichen Kaltverfestigungsverhalten entsprechen. In einer weiteren Versuchsreihe wurden ein- und zweiachsige Zugversuche an Proben aus einem IF-Stahl und der Einfluss des Belastungsschemas auf die Kaltverfestigung und die Versetzungsstruktur untersucht. Hierbei wurden für die verschiedenen Belastungsschemas unterschiedliche Versetzungsstrukturen gefunden, die mit dem bekannten anisotropen Verfestigungsverhalten des IF-Stahls korrelieren.