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Angesichts der Verknappung der fossilen Brennstoffe sowie zunehmender Forderungen nach Schadstoffreduktion und Klimaschutz treten ein sparsamer Verbrauch und geringe Emissionen auch bei Kleinmotoren in den Vordergrund. Gemeint sind damit Anwendungen wie Mopeds und Motorräder, aber auch Rasenmäher oder Motorsägen mit Ottomotoren. Im Gegensatz zu größeren Motoren können keine aufwendigen und kostenintensiven Techniken, wie z.B. Katalysatoren, zum Einsatz kommen, da dies von den Kunden nicht akzeptiert würde, denkt man beispielsweise an Massenmärkte für Motorräder in Asien. Dort ist das Motorrad das Hauptfortbewegungsmittel. Ottomotoren werden entweder mit Saugrohr-Vergasern oder mit Benzineinspritzern betrieben. Für Motorräder kostet ein normaler Vergaser zwischen 10-20 EUR, ein Einspritzer dagegen 100-150 EUR, weshalb letzterer nur für größere Motorräder eingesetzt wird. Die technisch aufwendigere Einspritzung trägt durch genaue Dosierung des Kraftstoffes zur Einsparung bei, während in konventionellen Vergasern, die starr auf einen Hauptlastfall eingestellt sind, Kraftstoff vergeudet wird. Jedoch werden die meisten kleineren Ottomotoren aus Kostengründen mit Vergasern ausgerüstet. Die Firma BING GmbH ist der größte Vergaserhersteller in Deutschland. Zusammen mit dem IFZN (Institut für Fahrzeugtechnik) der Fachhochschule Nürnberg und der sachs engineering GmbH sollte ein elektronisch gesteuerter Vergaser entwickelt werden, der nur ca. 30% eines Einspritzers kostet. Dazu sollte im Vergaser ein Magnetventil vorgesehen werden, dessen Öffnung während des Betriebs in Abhängigkeit von Signalen aus der Zündelektronik gesteuert wird. Durch die Steuerung sollten 10-15% Kraftstoff und Emissionen eingespart werden. Die Kombination dieser ökologischen und ökonomischen Vorteile bietet weltweit beste Vermarktungsaussichten, gerade angesichts tendenziell steigender Ölpreise. Die Kooperation lief ist in der Weise ab, dass die BING GmbH die Vergasertechnologie entwickelte, die sachs engineering GmbH die Strömungsverhältnisse bei der gesteuerten Gemischaufbereitung und weitere Vergaserdetails simulierte und das IFZN Prüfstandsversuche durchführte und die wissenschaftliche Beratung bei der Abstimmung des Vergasers übernahm. Im Ergebnis ist ein elektronisch gesteuerten Vergaser mit der Bezeichnung EFC (Electronic Fuel Control) entstanden, der durch die Steuerung des Luft-Kraftstoff-Gemisches eine deutliche Reduzierung von CO und HC erzielt, wenngleich die NO(x)-Emissionen durch die höhere Verbrennungstemperatur ansteigen. Im Vergleich mit dem Originalvergaser eines Kleinmotorrads verringert der elektronisch gesteuerten BING-Vergaser beispielhaft an einem Punkt maximaler Leistung bei einer Motordrehzahl von 5000 U/min den spezifischen Kraftstoffverbrauch um 15,9%. Durch die Umsetzung der Ergebnisse in die Serienproduktion erwartet BING, dass mittelfristig ca. eine Million gesteuerte Vergaser verkauft werden können. Damit könnten innerhalb von drei bis vier Jahren ca. 109 Mio. Liter Benzin eingespart werden, entsprechend. einer Verminderung des C02-Ausstoßes um ca. 270.000 Tonnen. Das Entwicklungsvorhaben wurde durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, Aktenzeichen 24376-21 gefördert.