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In dieser Arbeit werden existierende Testkonzepte zur Bestimmung der maximalen Ausführungsdauer für den praktischen Einsatz weiterentwickelt und neue Testverfahren konzipiert. Mithilfe von verschiedenen Verfahren zur automatischen Generierung von Testdaten wird versucht Testfälle zu erzeugen, die eine möglichst lange Rechenzeit nach sich ziehen. Die entwickelten Verfahren werden durch Simulation und anhand von Steuergeräten mit komplexen Software-Komponenten aus aktuellen Entwicklungsprojekten evaluiert. Die Bewertung erfolgt anhand der Kriterien Genauigkeit und Aufwand. Um den manuellen Aufwand für die Durchführung der Tests zu minimieren, erfolgt eine automatisierte Berücksichtigung von Informationen aus den maschinenlesbaren Spezifikationen der Fahrzeugsoftware-Komponenten. Eine Analyse zeigt, dass die Architektur und Modellierung der Software-Komponenten nach dem AUTOSAR-Standard zu zahlreichen Vorteilen für den Realzeittest führt. Ein Ansatz für den Realzeittest besteht darin, die Bestimmung der maximalen Ausführungsdauer als Optimierungsproblem aufzufassen. Hierbei erfolgt eine heuristische Optimierung der Programmlaufzeit durch gezielte Variation der Testfülle. Dabei wird die Rechenzeit durch Messungen am Steuergerät bestimmt. Mit dem entwickelten Verfahren zur Testdatengenerierung wird eine Verbesserung der Schätzgenauigkeit gegenüber den bereits vorhandenen Algorithmen erreicht. In einem alternativen Konzept, dem sog. kontrollflussorientierten Test, werden generierte Testfälle auf einem PC bzgl. ihrer durchlaufenen Kontrollflusspfade analysiert und bewertet. Auf Basis dieser Bewertung werden Testfälle ausgewählt, deren Laufzeit auf dem Steuergerät gemessen wird. Damit werden Laufzeitmessungen auf dem Steuergerät nur für solche Testfälle durchgeführt, bei denen eine hohe Programmlaufzeit möglich ist. Dieses Vorgehen erhöht die Testeffizienz, da eine Pfadbestimmung auf dem PC ca. 100 mal schneller durchgeführt werden kann als eine Laufzeitmessung auf dem Steuergerät. Beim sog. zerlegten Test wird die untersuchte Software-Komponente in kleinere Einheiten aufgeteilt, deren Laufzeiten gemessen und zu einer Gesamtlaufzeit kombiniert werden. Zur Integration der Einzelmessungen sind Informationen über die potenziellen Verknüpfungen der Einheiten erforderlich. Diese ergeben sich aus den möglichen Ablaufpfaden der Software-Komponente. Die entwickelten automatisierten Testkonzepte vermeiden, dass diese Informationen manuell erfasst werden müssen. Die gute Eignung der Verfahren wird durch die erreichte Schätzgenauigkeit unterstrichen. Neben der isolierten Anwendung der einzelnen Verfahren werden Möglichkeiten zur Kombination der Konzepte untersucht. Mit einer Integration von kontrollflussorientierten Testfällen werden sowohl bei der Laufzeitoptimierung als auch beim zerlegten Test bessere Ergebnisse erreicht.