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Die Entwicklung der minimal einstellbaren Gehalte von Spuren- und Begleitelementen in Massenstählen im Zeitraum 1940-2008 wird beispielhaft für die japanische Stahlindustrie analysiert. Bis 1998 wurden hierzu wurden die Daten von fünf Stahlunternehmen des Landes, nach dem Zusammenschluss von Kawasaki Steel und NKK zu JFE Steel dann von vier Unternehmen ausgewertet. Für den angegebenen Zeitraum ergibt sich für die einzelnen Elemente folgende Verringerung der einstellbaren Gehalte: C: von 800 ppm auf 7 ppm; S: von 350 ppm auf 4 ppm; P: von 650 ppm auf 10 ppm; O: von 100 ppm auf 3 ppm; N: von 80 ppm auf 9 ppm; H: von 4,0 ppm auf 0,5 ppm. Eine detaillierte Analyse des zeitlichen Ablaufs dieser Verringerung der minimal einstellbaren Gehalte zeigte, dass die Entwicklung nicht stetig, sondern in Etappen abläuft. Hierbei folgte auf einen längeren Zeitraum mit praktisch konstantem Niveau der minimal einstellbaren Begleitelementgehalte ein plötzlicher Sprung auf ein neues, tieferes Niveau, was jeweils mit der Entwicklung und Anwendung von innovativen Verfahren zur Schmelzbehandlung verbunden war. Die Darstellung des zeitlichen Ablaufs der Veränderung der minimal einstellbaren Begleitelementgehalte mit logarithmisch skalierter Ordinate liefert eine praktisch lineare Abhängigkeit, vergleichbar dem Mooreschen Gesetz für die Entwicklung der Komplexität integrierter Schaltkreise. Für Schwefel und Phosphor knickt die Gerade zu einem bestimmten Zeitpunkt nach unten ab, d.h durch Einsatz neuer Technologien zur Roheisen- und Stahlherstellung erhöhte sich die Geschwindigkeit der Verringerung der minimal einstellbaren Gehalte dieser Elemente. Für Schwefel lag dieser Knick bei etwa 1965, für Phosphor bei etwa 1970. Die Untersuchungen zeigen, dass das Mooresche Gesetz ein allgemeines Gesetz ist, nach dem die gesamte technologische Evolution verläuft, und nicht nur für die Entwicklung in der Mikroelektronik, sondern auch in anderen Industriezweigen angewendet werden kann. Dies wird abschließend an einigen Beispielen dargestellt, wie der Entwicklung von superleitfähigen Werkstoffen, der Entwicklung von Werkstoffen für Dauermagneten und der Entwicklung von Verfahren zur Röntgenfluoreszenzanalyse.