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Der Einsatz von neuen Odoriermitteln erfordert auch neue Wege in der analytischen Messtechnik. Bei der Gasversorgung wird Erdgas zwecks Warnung vor Explosionsgefahr, Erstickungsgefahr und Gasverlust mit Spuren stark riechender Stoffe versetzt. In Deutschland findet (aus Gründen der Umweltverträglichkeit und des Korrosionsschutzes) eine Umstellung von schwefelhaltigen auf schwefelfreie Mittel statt. Der Autor hat die Möglichkeiten zur quantitativen Bestimmung des Odoriermittels Gasodor(TM) S-Free(TM) der Firma Symrise vergleichend untersucht. Es handelt sich um eine Mischung aus Ethylacrylat (60 Gew %), Methylacrylat (37,4 %) und 2-Ethyl-3-methylpyrazin (2,5 %), von der dem Erdgas mindestens 8,8 mg m-3 zugefügt werden muss. Messungen der beiden Hauptbestandteile wurden mittels Gaschromatographie (Mikro-GC), Photometrie, Voltammetrie/Amperometrie und Ionenmobilitätsspektrometrie vorgenommen. In der GC wurden Kapilarsäule und Gepacktsäule sowie die Detektoren FID und WLD (Wärmeleitfähigkeitsdetektor) verglichen. Der WLD dürfte jedoch erst nach Miniaturisierung hinreichend genau sein. Die GC erreichte die größte Genauigkeit (Arbeitsbereich 1,5 bis 25 mg m-3, Verfahrensvariationskoeffizient 4,2 % bei Kapillarsäule und 7,3 % bei Kompaktsäule), ein Mikro-GC ist jedoch ein teures Gerät und erfordert Bedienungskenntnisse. Die spektroskopische Bestimmung mit Mikro-IMS-Odor(R) von der Gesellschaft für analytische Sensorsysteme mbH ist billiger und fast ebenso genau (0 bis 23 mg m-3, Vx 8,7 %). Der von Firma Dräger Safety neu entwickelte photometrische CMS(R)-Analyzer hat für Selten-Nutzer einen besonders niedrigen Anschaffungspreis (um 1200 Euro), hinzu kommen 5 Euro pro Röhrchen (Einmalmessung). Diese Methode ist weniger genau (5 bis 30 mg m-3, Vx 15 %).