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Im Rahmen dieses Forschungsvorhabens wurde ein Konzept zur Qualitätssicherung von Blindnietverbindungen durch Überwachung des Setzprozesses anhand der Kenngrößen Zugkraft und Zugweg erarbeitet. Die Entwicklung eines theoretischen Konzeptes (Fallklassenkonzept) soll dem Anwender eine Anleitung zur qualitätsgerechten Konzeption von Blindnietverbindungen zur Verfügung stellen. Ausgehend von der Auswirkung eines Versagens der betrachteten Verbindungsstelle auf die Baugruppe bzw. das gesamte Produkt werden für Blindnietsetzgeräte und Blindnietelemente Mindestanforderungen abgeleitet. Für dieses Fallklassenkonzept ist die Bestimmung der Qualitätsfähigkeit von Blindnietelementen und Blindnietsetzgeräten notwendig. Im Rahmen dieses Forschungsvorhabens war die Bewertung der Qualitätsfähigkeit der Blindnietelemente Schwerpunkt der Betrachtung. Hierfür wurden unterschiedliche Methoden untersucht. Der zweite Schritt zur Umsetzung eines Qualitätssicherungskonzeptes für Blindnietverbindungen beinhaltet die konzeptionelle Entwicklung einer geeigneten Methode zur Überwachung von Abweichungen im Blindnietsetzprozess. Im dritten Schritt erfolgte dann anhand ausgewählter typischer Setzprozessfehler (Setzwinkel, Setzabstand, Fremdkörper zwischen den Fügeteilen, Abweichungen des Vorlochdurchmessers, Abweichungen der Vorlochgeometrie, Fase an den Fügeteilen) eine Bewertung der Erkennbarkeit und Auswirkung dieser Fehler mittels Überwachung von Zugkraft und Zugweg im Setzgerät. Anhand dieser Forschungsergebnisse wurde für die einzelnen Fehler, bezogen auf das jeweilige Fügeelement, eine Zuordnung zu den entsprechenden Verbindungsklassen vorgenommen. Diese Zuordnungen beziehen sich hierbei auf die dargestellten experimentellen Untersuchungsergebnisse. Für die Bewertung anderer Fügeelemente oder Setzprozessfehler wurde eine Vorgehensweise sowie die Bewertungssystematik erarbeitet und aufgezeigt. Abschließend wurde ein Ansatz zur numerischen Simulation entwickelt. Dieser bietet die Möglichkeit in Zukunft ohne aufwändige experimentelle Versuche Aussagen zur Beeinflussung verschiedener Fehler auf den Verlauf der Setzprozesskurve sowie das Tragverhalten zu treffen. Zusammenfassend steht dem Anwender ein Konzept zur qualitätsgerechten Konzeptionierung von Blindniet-Montageprozessen zur Verfügung. Dieses ermöglicht die sequentielle Abarbeitung der relevanten Fragestellungen. Im Ergebnis steht ein vollständiges Verfahren zur Qualitätssicherung von Blindniet-Montageprozessen bestehend aus Blindnietelement, Setzgerät und (mechanischen) Vorrichtungen sowie der benötigten Überwachungssensorik (Vermeidung und Identifizierung von Setzprozessfehlern) zur Verfügung.